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Holetschek fordert Miteinander konventioneller Medizin und evidenzbasierter Naturheilverfahren

Holetschek fordert Miteinander konventioneller Medizin und evidenzbasierter Naturheilverfahren Holetschek fordert Miteinander konventioneller Medizin und evidenzbasierter Naturheilverfahren AdobeStock © Johnstocker #190167621
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert ein stärkeres Miteinander konventioneller Medizin und evidenzbasierter Naturheilverfahren und regt die Einrichtung von Lehrstühlen für Integrative Gesundheit und Naturheilkunde an.


Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sagte anlässlich der Eröffnung des Internationalen Kongresses zum Naturheilverfahren nach Pfarrer Sebastian Kneipp und zur Traditionellen Europäischen Medizin in Bad Wörishofen: „Wir müssen evidenzbasierte Naturheilkunde noch stärker in die medizinische Versorgung integrieren. Dafür müssen wir Naturheilverfahren stärker in den wissenschaftlichen Fokus nehmen und in der universitären Forschung und der Lehre und Ausbildung verankern.“ Dazu seien in Bayern Lehrstühle für Integrative Gesundheit und Naturheilkunde notwendig. Er setze sich daher schon lange für einen solchen Lehrstuhl an der medizinischen Fakultät der Universität Augsburg ein. Forschung und Lehre könnten entscheidend dazu beitragen, tiefergehende wissenschaftliche Erkenntnisse zu naturheilkundlichen Praktiken und Methoden zu liefern. Auch in der digitalen Transformation müsse die Naturheilkunde stärker gefördert werden.

Seit Jahrzehnten werden evidenzbasierte Naturheilverfahren und Komplementärmedizin wie Kneipptherapie, Heilfasten, Akupunktur und Manuelle Medizin von den Menschen stark nachgefragt und leisten vor allem bei chronischen Erkrankungen einen wertvollen Beitrag, ist der Minister überzeugt. Er fügte hinzu: „Chronische Erkrankungen werden in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Und gerade da kann konventionelle Medizin an Grenzen stoßen: Bei der Behandlung von Erkrankungen wie Arthrose, Allergien, Stoffwechselerkrankungen, aber auch bei Depression oder chronischer Erschöpfung. Hier können Naturheilverfahren gewinnbringend zum Wohle der Patientinnen und Patienten zum Einsatz kommen.“

Bisher haben, so Holetschek, in der Regel nur Selbstzahler und Privatversicherte Zugang zu den vielversprechenden Verfahren. Das müsse sich ändern. Evidenzbasierte Naturheilkunde und Komplementärmedizin müssten für alle zugänglich sein und ein Teil des Leistungskatalogs der Gesetzlichen Krankenkassen werden. Die Ausgrenzung von Naturheilverfahren aus der medizinischen Versorgung und akademischen Strukturen führe zu unerwünschtem und alternativmedizinischem Wildwuchs, ist Holetschek überzeugt.

Holetschek ist bekannt als Verfechter der Homöopathie. So ist er in einer Anhörung im Bayerischen Landtag positiv aufgefallen, als die FDP einen "Dringlichkeitsantrag" mit dem Titel "Keine Homöopathie als Kassenleistung" eingereicht hatte. Darin hat er sich auf die Seiten der Homöopathie gestellt.
Die Tatsache, dass er diesmal in seine Ausführungen die Homöopathie nicht einbezogen hat, dürfte am Anlass gelegen haben: der Eröffnung des Kongresses zu Naturheilverfahren nach Pfarrer Sebastian Kneipp und zur Traditionellen Europäischen Medizin.
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