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Restore-Diät reduziert Krankheitsrisiken und beeinflusst Darmmikrobiom

Restore-Diät reduziert Krankheitsrisiken und beeinflusst Darmmikrobiom Restore-Diät reduziert Krankheitsrisiken und beeinflusst Darmmikrobiom Fotolia #104670254 © Nik Merkulov
Die Industrialisierung der Lebensmittelherstellung kann sich nachteilig auf das Darmmikrobiom auswirken und zu chronischen, nicht übertragbaren Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Forschende zeigen nun wie mithilfe einer speziellen Diät das Darmmikrobiom wiederhergestellt werden kann.


Die von den Forschenden entwickelte sogenannte Restore-Diät basiert auf einer Lebensmittelauswahl, wie sie im ländlichen Papua-Neuguinea regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Hierzu zählen zum Beispiel Bohnen, Süßkartoffeln, Gurken und Kohl. Außerdem enthält die Diät Lebensmittel wie Topinambur, Erbsen und Zwiebeln, die einen hohen Anteil an Ballaststoffen enthalten, die Bakterien im Dickdarm verwerten können. Auf Weizen und Milchprodukte sowie stark verarbeitete Lebensmittel verzichtet die Diät. Die Forschenden wollten so eine ursprüngliche, nicht-industrialisierte Ernährungsweise nachahmen, die sich durch einfache Zutaten, einen niedrigen glykämischen Index und geringe Energiedichte auszeichnet.


Deutlich verringerte Krankheitsrisiken durch die Diät

Für die randomisierte, kontrollierte Studie ernährten sich 30 gesunde kanadische Erwachsene im Alter zwischen 18 und 45 Jahren drei Wochen lang ausschließlich nach dieser Restore-Diät. Es zeigte sich, dass die Diät den Teilnehmenden signifikante gesundheitliche Vorteile brachte. Vor allem Risikofaktoren, die mit Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Problemen in Verbindung gebracht werden, verbesserten sich deutlich.

So nahmen die Teilnehmenden im Durchschnitt leicht ab – ihr Körpergewicht und der Body-Mass-Index sanken jeweils um 1,4 Prozent. Gleichzeitig reduzierte sich der Gesamtcholesterinspiegel um 14 Prozent, das besonders problematische LDL-Cholesterin um fast 17 Prozent und der Nüchternblutzucker – gemessen nach zwölf Stunden ohne Nahrungsaufnahme – um sechs Prozent. Entzündungswerte (CRP), Insulinsensitivität und Insulinresistenz, die Anzeichen für einen beginnenden Diabetes sein können, verbesserten sich ebenfalls.


Teils überraschende Auswirkungen auf das Darmmikrobiom

Darüber hinaus hatte die Restore-Diät deutliche Auswirkungen auf das Darmmikrobiom. Zwar reduzierte sich die Vielfalt der Darmbakterien leicht, gesundheitsfördernde Mikroben wie Bifidobakterien nahmen jedoch zu. Gleichzeitig sank der pH-Wert im Darm, wodurch das Wachstum entzündungsfördernder Bakterien gehemmt wurde. Außerdem nahm die Menge schleimabbauender Bakterien ab, was den Aufbau und den Erhalt der Darmschleimhaut förderte. Auch die Bildung von Enzymen, die auf die Verarbeitung von Kohlenhydraten aus Pflanzen spezialisiert sind, erhöhte sich – ein deutlicher Hinweis auf die Anpassung an die faserreiche Kost.

Die Diät führte zudem zu einer verstärkten Produktion von gesundheitsfördernden kurzkettigen Fettsäuren (SCFAs) und von antientzündlichen sowie antioxidativen Substanzen im Blutplasma. Ein Beispiel dafür ist die Indol-3-Propionsäure, die mit einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes und Arteriosklerose verbunden ist.

Die Studienergebnisse würden klar zeigen, dass eine gezielte Umstellung der Ernährung auf eine ursprüngliche, pflanzenbasierte Ernährungsweise nicht nur die Zusammensetzung des Darmmikrobioms verbessern, sondern auch einen erheblichen Beitrag zur Prävention chronischer Krankheiten leisten könne, so die Forschenden.


Originalpublikation

Li F, Armet AM, Korpela K, Liu J et al. Cardiometabolic benefits of a non-industrialized-type diet are linked to gut microbiome modulation. Cell 2025 Jan 20: S0092–8674(24)01477-6. doi: 10.1016/j.cell.2024.12.034.

Quelle: Universität Hohenheim
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