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Auch in Zeiten von Corona: Homöopathie beim Heilpraktiker

Stefan Reis

Angesichts dieser Titelzeile spitzen einige Journalist*innen sicher schon die Stifte …

Es geht aber mitnichten um die Behandlung von Infektionen mit dem SARS CoV-2-Virus. Denn wenngleich man den Eindruck haben mag, dass die einzig wirklich nennenswerte Bedrohung der Gesundheit derzeit von diesem Virus ausgeht, sieht die Realität in den Praxen anders aus.

Vor wenigen Tagen berichtete eine Kollegin aus Bayern von einer Patientin, die sie ganz aufgelöst angerufen habe. Ihr kleiner Sohn habe vormittags über Ohrenschmerzen geklagt. Der Kinderarzt – einziger Pädiater am Ort – habe seine Praxis aktuell wegen eigener Corona-Erkrankung geschlossen. Daraufhin habe sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt angerufen. Der teilte ihr mit, dass erst morgen wieder ein Zeitfenster für Patient*innen ohne dringenden Corona-Verdacht bestünde, aber er könne nicht garantieren, dass er da alle Patient*innen versorgen könne. Schließlich landete die verzweifelte Mutter bei der Kollegin, die einen Paukenerguss diagnostizieren und eine homöopathische Behandlung einleiten konnte, die auch rasch Erfolg zeigte.

Ähnliche Erfahrungen machen Heilpraktiker*innen derzeit in ganz Deutschland. Während die Intensivstationen größtenteils gut gerüstet sind, kommt die medizinische Versorgung im ambulanten Bereich zunehmend an ihre Grenzen.

In diesem Zusammenhang sollten wir Heilpraktiker*innen uns unserer wichtigen Rolle im deutschen Gesundheitswesen bewusst sein und unseren – alten wie neuen – Patient*innen zur Seite stehen … mit Beratungen und Behandlungsangeboten.
Die Menschen, die sich wegen ihrer chronischen Beschwerden bei uns in Therapie befinden, haben keinen verringerten Betreuungsbedarf. Womöglich im Gegenteil: soziale Distanz, Isolation, Existenzängste und Sorgen um die Gesundheit auch der Familie sind Stressoren, die eine bestehende Krankheit triggern und zu Verschlimmerungen führen können.

Dazu kommen akute Beschwerden: die nicht durch den SARS CoV-2-Virus ausgelösten Infektionen müssen versorgt werden, aktuell spielt auch der saisonale Heuschnupfen eine zunehmende Rolle.

In absehbarer Zeit werden sich Menschen auch die Frage stellen, wie sie sich für ähnliche Szenarien in der Zukunft wappnen können. Dass ein starkes Immunsystem Infektionen, wo sie nicht zu vermeiden sind, möglichst gut überstehen lässt, ist eine Binsenweisheit. Wir können mit der Homöopathie aber auch viel dazu beitragen, die gesundheitliche Verfassung chronisch kranker Menschen so weit zu verbessern, dass sie Infekte deutlich besser überstehen.

Zeigen Sie also Präsenz in der Praxis. Vielleicht ist es ratsam, die Sprechstunden auszubauen, die Erreichbarkeit auszudehnen. All das derzeit selbstverständlich unter Einhaltung der gebotenen hygienischen Maßnahmen und unter Vermeidung aller nicht notwendigen direkten Kontakte. Denkbar ist der verstärkte Einsatz technischer Hilfsmittel. In unserem Newsticker haben wir bereits über die Möglichkeiten zur Einrichtung einer Videosprechstunde informiert.

Platzieren Sie auf Ihrer Website eine entsprechende Erklärung. Weisen Sie deutlich darauf hin, dass dies kein Angebot ist für Menschen, die eine nachgewiesene Coronainfektion haben oder bei denen ein begründeter Verdacht in dieser Richtung vorliegt. Es gibt aber, wie gesagt, so viel mehr zu tun! Zeigen Sie ihr Engagement und die Bereitschaft, vielleicht auch zur Arbeit an Wochenenden und Feiertagen. Tragen Sie dazu bei, dass unser Gesundheitssystem nicht in eine bedrohliche Schieflage gerät.

 

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