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Post-COVID: Versichertendaten zeigen Assoziation mit Autoimmunerkrankungen

Post-COVID: Versichertendaten zeigen Assoziation mit Autoimmunerkrankungen Post-COVID: Versichertendaten zeigen Assoziation mit Autoimmunerkrankungen Adobe stock #322667262 © Thaut Images

Eine aktuelle Auswertung von Krankenversicherungsdaten zeigt einen Zusammenhang zwischen einer Corona-Infektion und Autoimmunerkrankung sowie anderen Erkrankungen. Sie bestätigt damit die von vielen Homöopath*innen in der täglichen Praxis zu machenden Erfahrungen. 

Nach einer überstandenen COVID-19-Infektion leiden Betroffene deutlich häufiger an einer Autoimmunerkrankung als Menschen ohne COVID-19-Diagnose. Das ergeben Analysen von umfangreichen Krankenversicherungsdaten. Bei Menschen mit einer SARS-CoV-2-Infektion, nachgewiesen durch einen PCR-Test, kamen 15,05 Diagnosen auf 1000 Versichertenjahre. Dagegen waren dies bei Menschen ohne SARS-CoV-2-Infektion nur 10,55 Diagnosen. Insbesondere Entzündungen der Blutgefäße (Vaskulitiden) wie Morbus Wegner, Morbus Behcet oder Arteriitis temporalis wiesen die größten Assoziationen mit COVID-19 auf. An der Studie sind mehrere gesetzliche Krankenkassen beteiligt. Die Koordination übernahmen das Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) der Dresdner Hochschulmedizin und das Robert Koch-Institut.

Es handele sich um eine der ersten großen kontrollierten Kohortenstudien zu COVID-19 und Autoimmunerkrankungen. Die umfangreiche Datengrundlage der beteiligten Partner erlaube, Aussagen zu bleibenden Folgen der COVID-19-Pandemie zu treffen. In allen Alters- und Geschlechtsgruppen traten Autoimmunkrankheiten in der Zeit nach der Infektion signifikant häufiger auf. Um die Zusammenhänge zwischen COVID-19 und den Erkrankungen zu verstehen, sei jedoch weitere Forschung notwendig. Künftige Analysen sollten einen Fokus auf chronische Erkrankungen legen, die in der Pandemie entstanden sind. Zudem sei es wichtig, die Krankheitslast, die uns womöglich lange erhalten bleibt, zu quantifizieren.

Unter Post-COVID werden längerfristige, mindestens drei Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion fortbestehende oder neu hinzukommende Krankheitssymptome und gesundheitliche Einschränkungen zusammengefasst. Bislang ist es eine offene Forschungsfrage, welche Symptome Post-COVID umfassen kann und wie viele Menschen davon betroffen sind. Um sich diesen Fragen zu nähern, sind kontrollierte Studien notwendig. Darin müssen Personen nach gesicherter SARS-CoV-2-Infektion ausreichend lange und im Vergleich zu einer gut definierten Kontrollgruppe auf ihren Gesundheitszustand hin nachbeobachtet werden.

Datenbasis der vorliegenden Studie sind Abrechnungsdaten der Jahre 2019 bis Juni 2021 von 38,9 Millionen gesetzlich Versicherten. Diese stammen von der AOK PLUS, der BARMER, der DAK-Gesundheit, der IKK classic, der Techniker Krankenkasse sowie aus der Forschungsdatenbank der InGef, über die ein wesentlicher Teil der Daten von Betriebskrankenkassen einbezogen wurde. In die Analyse gingen Daten von 640.000 Personen mit labormedizinisch nachgewiesener COVID-19-Erkrankung im Jahr 2020 ein, darunter 76.000 mit vorbestehender Autoimmunerkrankung. Für jede infizierte Person schlossen die Forschenden drei nichtinfizierte Versicherte in die Studie ein, die hinsichtlich Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen, der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und Nachbeobachtungszeit vergleichbar waren. Infizierte und Nicht-Infizierte wurden hinsichtlich 41 vorab festgelegter Erkrankungen verglichen, die drei bis 15 Monate nach Infektions- bzw. Einschlussdatum neu dokumentiert wurden. Davon wiesen 30 eine hinreichend große Inzidenz auf, um Schätzwerte auszuweisen.

Die Ergebnisse beziehen sich hier auf die Nachverfolgung jener Betroffenen mit einer Infektion des Wildtyps des Virus. Erkenntnisse über andere Varianten des Virus bestehen aktuell nicht. 

Originalpublikation

Tesch F, View Ehm F, Vivirito A. Incident autoimmune diseases in association with a SARS-CoV-2 infection: A matched cohort study Medrxiv, Januar 26, 2023.

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.01.25.23285014v1

Die Ergebnisse wurden als Preprint veröffentlicht.

Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

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