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Muskatnuss als Arzneimittel

Muskatnuss als Arzneimittel Muskatnuss als Arzneimittel Adobe Stoch #49606178 © bit24

Michèl Gehrke von der Carstens Stiftung beleuchtet in einem neuen Beitrag die Verwendung der Muskatnuss als Phytotherapeutikum. Unberücksichtigt bleibt leider die Erwähnung als homöopathische Arznei.

„Ein schmackhaftes Kartoffelpüree ist ohne Muskatnuss kaum vorstellbar“ – bei dieser Feststellung dürfte es sich um kulinarisches Allgemeinwissen handeln. Michèl Gehrke von der Carstens-Stiftung weiß aber auch über die phytotherapeutische Anwendung von Myristica fragrans zu berichten. Dabei kommt vor allem ein ätherisches Öl zum Einsatz, das aus der Nuss, dem Samenmantel (Macis) und den Blättern gewonnen wird.

In einer von Gèhrke zusammengefassten Übersichtsarbeit (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9541156/) konnte gezeigt werden, dass dieses ätherische Öl sowohl eine antioxidative, wie auch antimikrobielle Wirkung hat. Tatsächlich konnte eine Unterdrückung oder wenigstens Hemmung des Wachstums verschiedener (fakultativ) pathogener Keime beobachtet werden.

Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass das Präparat zur Senkung des Blutdrucks beitragen kann. Interessant ist auch ein antiangiogenetischer Effekt: So könnte die Gefäßbildung, zum Beispiel in Tumoren, durch das ätherische Öl der Muskatnuss gehemmt werden.

Gèhrke weist in seinem Fazit darauf hin, dass in einigen der für die erwähnte Übersichtsarbeit herangezogenen Studien wichtige Daten fehlen. Außerdem mangele es an Studien, die mit menschlichen Probanden durchgeführt wurden. Weiterlesen: https://www.carstens-stiftung.de/muskatnuss-als-arzneimittel.html

Muskatnuss in der Homöopathie

Was in der Originalarbeit (und damit auch in Gèhrkes Zusammenfassung) fehlt, ist die Anwendung der Muskatnuss in der Homöopathie. Dabei wurde sie bereits 1833 mit einer Publikation von Carl Gottlob Helbig in die Materia medica eingeführt, in der sie heute als „Nux moschata“ bezeichnet wird. Helbig fasst dabei eine an sich und mehreren anderen Personen durchgeführte homöopathische Arzneimittelprüfung (mit 336 Symptomen) zusammen. Daneben hat er auch 176 therapeutische (klinische) Hinweise aus eigener Erfahrung sowie aus der zeitgenössischen Literatur gesammelt. Ausgehend von dieser Grundlagenarbeit und unter Berücksichtigung einiger Nachprüfungen kam Timothy F. Allen in seiner Encyclopedia of pure materia medica (Vol. VII, 1878) auf insgesamt 572 prüfungsbasierte Symptome.

Der Kollege Beat Hanselmann, Zürich, hat dankenswerter Weise ein Digitalisat der Arbeit Helbigs online zur Verfügung gestellt: http://www.beathanselmann.ch/Helbig.pdf. Ein weiteres Digitalisat findet man auf dem Portal archive.org: https://archive.org/details/helbig-muskatennuss-nach-homoopathischen-grundsatzen-bearbeitet-1833-einseitig

Als Leseprobe aus Armin Seideneders Monumentalwerk „Heilmittelarchiv“ (2008) ist die Symptomensammlung von Nux moschata vollständig abrufbar: https://www.sunrise-versand.de/media/pdf/58/fc/75/seideneder_heilmittelarchiv51113ee204c4a.pdf

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