Mitglieder-Login

Mitglieder-Login

Bitte warten, Berechtigungsprüfung ...
×

Protonenpumpeninhibitoren können bei Rheuma Knochenmineraldichte vermindern

Protonenpumpeninhibitoren können bei Rheuma Knochenmineraldichte vermindern Protonenpumpeninhibitoren können bei Rheuma Knochenmineraldichte vermindern AdobeStock #18202190 ©chompoo
Viele Patient*innen mit entzündlichen rheumatologischen Erkrankungen erhalten Protonenpumpeninhibitoren (PPI), um sie vor Nebenwirkungen von Antiphlogistika zu schützen, die sie einnehmen. Diese Patient*innen haben allerdings ein erhöhtes Risiko für Osteoporose. Ob Protonenpumpeninhibitoren (PPI) zu diesem Risiko beitragen, war bisher nicht abschließend geklärt. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass offenbar vor allem Patient*innen betroffen sind, die gleichzeitig mit Glukokortikoiden behandelt werden.


In die Studie wurden die Daten von 1.495 Patient*innen (75,3 % Frauen; Durchschnittsalter 62,6±13,1 Jahre; 49,2 % mit regelmäßiger PPI-Einnahme) eingeschlossen. Bei den meisten Patient*innen lag eine rheumatoide Arthritis vor (37,5 %), gefolgt von 25,3% Kollagenosen, 16 % Vaskulitiden, 14,2 % Spondylarthropathien und 7 % anderen. 63,8 % nahmen Glukokortikoide ein (mediane Dosis 5mg/d). Die Patient*innen erhielten eine Dual-Röntgen-Absorptiometrie(DXA)-Messung, wurden labortechnisch untersucht und beantworteten Knochengesundheits-fokussierte Fragen. Darüber hinaus wurde die Einnahme von Protionenpumpeninhinitoren (PPI) und Glukokortikoiden (GC) ermittelt. Die Studienautoren untersuchten zudem die Knochendichte des linken Oberschenkelhalses und der Lendenwirbelsäule sowie den Trabecular Bone Score (TBS), einen Marker für die spongiöse Mikroarchitektur der Wirbelkörper und damit für Osteoporose.

Sowohl in der unadjustierten, als auch in der adjustierten Analyse hatten PPI-Nutzer*innen eine niedrigere Knochenmineraldichte sowohl am linken Oberschenkelhals, als auch an der Lendenwirbelsäule. Interessanterweise waren die Unterschiede zwischen PPI-Nutzer*innen und nicht-Nutzer*innen nur in der Untergruppe der Patient*innen zu finden, die gleichzeitig Glukokortikoide einnahmen. Beim Vergleich zwischen hoch- und niedrigdosierten PPI gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied in der Knochenmineraldichte. Es zeigte sich auch kein Unterschied bei der Knochentextur bei PPI-Nutzern und nicht-Nutzern.

Für das erhöhte Frakturrisiko unter PPI-Einnahme bei Patient*innen mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen scheint der Verlust von Knochenmineraldichte und nicht die Beeinträchtigung von Knochenmikroarchitektur ursächlich für das erhöhte Frakturrisiko unter PPI-Einnahme zu sein. Der negative Zusammenhang zwischen PPI-Einnahme und Knochenmineraldichte wird zudem von einer Glukokortikoid-Einnahme beeinflusst.

Die Ergebnisse der Studie wurden auf dem Deutschen Rheumatologiekongress 2023 in Leipzig vorgestellt: https://www.egms.de/static/en/meetings/dgrh2023/23dgrh158.shtml

Diese Ergebnisse bestätigen wieder einmal, dass eine längerfristige Behandlung mit PPI nur nach genauer Bewertung des Risikos durchgeführt werden sollte und Patientinnen und Patienten auf mögliche Risiken bei Langzeitgebrauch hingewiesen werden sollten. Eine homöopathische Behandlung kann in vielen Fällen dazu beitragen, das Grundleiden so weit zu verbessern, dass die Notwendigkeit einer Einnahme von PPI gar nicht erst entsteht. Auch gibt es naturmedizinische Maßnahmen, um eine überschießende Säureproduktion zu behandeln. Zu den Risiken der PPI siehe auch den folgenden Beitrag: https://www.vkhd.de/news-arten-mobil/news/item/1035-hoeheres-demenzrisiko-bei-langfristigem-gebrauch-von-protonenpumpenhemmern
Teilen auf FacebookTeilen auf Twitter