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Phototherapie kann kognitive Funktionen bei Demenzerkrankten leicht bessern

Phototherapie kann kognitive Funktionen bei Demenzerkrankten leicht bessern Phototherapie kann kognitive Funktionen bei Demenzerkrankten leicht bessern © Fotolia #1583729475 © patpitchaya
Die therapeutische Anwendung von Licht wirkt sich laut Ergebnissen einer Metaanalyse positiv auf die kognitive Funktion von Patient*innen mit Demenz aus. Andere Parameter bleiben hingegen unverändert.


Die medikamentöse Behandlung von Demenz stößt immer wieder an Grenzen, z. B. durch medizinische Kontraindikationen, begrenzte Wirksamkeit und unerwünschte Wirkungen. Daher gewinnt die nicht-pharmakologische Therapie zunehmend als Bestandteil einer umfassenden Demenzbehandlung an Bedeutung. Die Phototherapie, bei der helles Vollspektrumlicht eingesetzt wird, ist eine vielversprechende nicht-pharmakologische Therapie, die einerseits günstig und zudem sicher sowie nicht-invasiv ist.

In einer aktuellen Studie haben nun Wissenschaftler*innen aus Peking den Einfluss phototherapeutischer Interventionen auf die kognitiven Leistungen von Demenzpatienten anhand eines systematischen Überblicks und einer Metaanalyse von zwölf randomisierten und kontrollierten Studien untersucht. Dazu werteten sie die Daten von 766 Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 74 und 86 Jahren aus, die randomisiert zwei Gruppen zugeteilt wurden. 426 waren in den Interventions- und 340 in der Kontrollgruppen. Der primäre Endpunkt war die kognitive Funktion, gemessen mit dem Mini-Mental State Examination (MMSE)-Score. Die sekundären Endpunkte waren die verhaltensbezogenen und psychologischen Symptome der Demenz und der Schlaf.

Die Phototherapie verbesserte die kognitive Funktion von Patient*innen mit Demenz signifikant. Es gab jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf depressive Symptome, Agitation oder Schlaf.

Allgemein waren die untersuchten Interventionen sehr heterogen und die Teilnehmerzahlen zum Teil sehr gering. Manchmal war die Kontrollgruppe Tageslicht ausgesetzt, in anderen Fällen handelte es sich um gedimmtes Licht von maximal 50 lx, was in etwa einer Wohnzimmerbeleuchtung entspricht. In den Interventionsgruppen wurden helles Licht, LED-Lampen, blaues oder blaugrünes Licht eingesetzt. Auf die Bestrahlungszeiten variierten zwischen sechs und 120 Minuten. Ebenso waren die Anzahl und Frequenz der Sitzungen sehr unterschiedlich. Meist fanden tägliche Sitzungen statt, die Frequenz reichte von zweimal täglich bis zu fünfmal wöchentlich.


Originalpublikation

Lu X, Liu C, Shao F. Phototherapy improves cognitive function in dementia: A systematic review and meta-analysis. Brain Behav 2023 May; 13(5): e2952. doi: 10.1002/brb3.2952
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/brb3.2952

Quelle: aerztezeitung.de
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