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Homöopathie in der Schweiz: sinkende Nachfrage?

Homöopathie in der Schweiz: sinkende Nachfrage? Homöopathie in der Schweiz: sinkende Nachfrage? Pexels #13608781 ©allphoto-bangkok

Hat sich die Zahl der Homöopathie-Konsultationen in der Schweiz tatsächlich halbiert, wie Schweizer Medien derzeit suggerieren? Bei den Ärzt*innen scheint das zu stimmen, wenn man einer Umfrage vertrauen kann. Nicht erwähnt wird aber eine deutliche Verschiebung hin zu Naturheilpraktiker*innen.



Vor wenigen Tagen machten in Schweizer Medien Schlagzeilen die Runde, die auf den ersten Blick besorgniserregend waren. So titelte der Tagesanzeiger am 24.06.2023: „Zahl der Homöopathie-Konsultationen hat sich halbiert“. Zwei Tage später meldete das Schweizer Medium medinside: „Komplementärmedizin verliert an Beliebtheit“. Weiter heißt es darin: „Die Zahl der Konsultationen bei Ärztinnen und Ärzten mit Weiterbildung in Homöopathie ist in der Schweiz stark zurückgegangen.“

Beide Meldungen berufen sich auf den Schweizer Versicherer Helsana, der eine entsprechende Auswertung vorgelegt habe. Wir haben bei Helsana angefragt und um die Zahlen gebeten, bislang aber keine Antwort erhalten.

Nach Darstellung der Medien ist der Rückgang der Nachfrage nach Homöopathie und anderen komplementärmedizinischen Therapieverfahren bei Ärzt*innen tatsächlich deutlich. Gleichwohl wird eingeräumt, dass es offenbar eine Verschiebung in Richtung der Naturheilpraktiker gibt. Eine im „Tagesanzeiger“ abgedruckte Grafik des „erfahrungsmedizinischen Registers“ (EMR) der Schweiz zeigt die stete Zunahme an nicht-ärztlichen Therapeut*innen, die für einen großen Teil der „Verluste“ auf ärztlicher Seite verantwortlich sein dürften. Allerdings liegen genaue Zahlen zur Häufigkeit homöopathischer Konsultationen bei den Schweizer Kolleg*innen nicht vor.

So relativiert sich der erste Eindruck beim Lesen der Titelzeilen und Teasertexte, wenn man die Beiträge ganz liest … das muss man aber auch tun, um von den Headlines nicht an der Nase herum geführt zu werden. Pointierte Titel sind ja gut und schön, aber wenn sie irreführend und tendenziös sind, erfüllen sie nicht mehr den Zweck eines informativen Journalismus.

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