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Regelmäßige körperliche Aktivität verringert COVID-19-Risiko

Regelmäßige körperliche Aktivität verringert COVID-19-Risiko Regelmäßige körperliche Aktivität verringert COVID-19-Risiko Adobe stock #210642093 © Drobot Dean

Eine aktuelle Metaanalyse hat den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und dem Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion sowie schweren COVID-19-Verläufen und -Todesfällen bei Erwachsenen untersucht. Demnach senkt regelmäßige körperliche Aktivität das Risiko, an COVID-19-zu erkranken und auch das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf.

Forscher*innen konnten bereits mehrere Risikofaktoren für eine erhöhte COVID-19-Krankheitsschwere ermitteln, darunter persönliche Merkmale wie Alter und Geschlecht sowie Erkrankungen wie Diabetes, Fettleibigkeit, Bluthochdruck und Atemwegserkrankungen. Auch genetische Aspekte werden diskutiert.

Es ist bekannt, dass regelmäßige körperliche Betätigung das Immunsystem stärkt und auch vor schweren COVID-19-Krankheitsverläufen schützt. Hierfür scheinen die Entzündungshemmung und die Stimulierung des Immunsystems, mit der jede Form der Muskelaktivität verbunden ist, verantwortlich zu sein. Darüber hinaus schützt körperliche Betätigung vor den gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Stress auf die Immunität.

Der Zusammenhang zwischen regelmäßiger körperlicher Betätigung und den Folgen von COVID-19 war bisher nur unzureichend geklärt. Eine wachsende Zahl von Studienergebnissen deutet darauf hin, dass eine erhöhte körperliche Betätigung den Krankheitsverlauf modulieren und negative Folgen bei bestätigten COVID-19-Fällen verringern kann. Allerdings fehlte bisher eine systematische Analyse des aktuellen Forschungsstands in Hinblick auf den Einfluss körperlicher Betätigung auf die Folgen von COVID-19.

Ziel der aktuellen Studie war es, den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und dem Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion, einer COVID-19-assoziierten Krankenhauseinweisung, eines schweren Erkrankungsverlaufs und von Todesfällen aufgrund von COVID-19 bei Erwachsenen zu quantifizieren.

Die Wissenschaftler*innen werteten sechzehn Studien (n=1.853.610) aus, die zwischen November 2019 und März 2022 veröffentlicht worden waren. Im Schnitt waren die Teilnehmenden 53 Jahre alt

Insgesamt hatten die Studienteilnehmer*innen, die sich regelmäßig körperlich betätigten, im Vergleich zu ihren inaktiven Altersgenossen, ein um 11 Prozent geringeres COVID-19-Infektionsrisiko und ein um 36 Prozent verringertes Risiko für einen Krankenhausaufenthalt. Darüber hinaus war ihr Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung um 44 Prozent und für einen COVID-19-bedingten Tod um 43 Prozent reduziert.

Die Ergebnisse deuten auf eine nicht-lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen körperlicher Aktivität, ausgedrückt in Metabolic Equivalent of Task (MET)-min pro Woche, und schwerer COVID-19-Erkrankung und Tod hin, mit einer Abflachung der Dosis-Wirkungs-Kurve bei etwa 500 MET-min pro Woche. Das bedeutet: 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche hatten den besten Schutzeffekt.

Regelmäßige körperliche Aktivität scheint also mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit von COVID-19-Erkrankungen und einem geringeren Risiko für einen schweren Verlauf verbunden zu sein.

Die ist eine wichtige Publikation, die gezielt für Public-Health-Maßnahmen in dieser und künftigen Pandemien verstärkt genutzt werden könnte. Bisher sind präventive Ansätze in den gesundheitspolitischen Maßnahmen der Regierung in Hinblick auf die Corona-Pandemie viel zu kurz gekommen.

Originalpublikation

Ezzatvar Y, Ramírez-Vélez R, Izquierdo M et al. Physical activity and risk of infection, severity and mortality of COVID-19: a systematic review and non-linear dose-response meta-analysis of data from 1 853 610 adults. British Journal of Sports Medicine; Published Online First: 22 August 2022. doi: 10.1136/bjsports-2022-105733
https://bjsm.bmj.com/content/early/2022/07/07/bjsports-2022-105733

Weitere Informationen

Siehe dazu auch die am 17.08. aktualisiert erschienene S1-Leitlinie Long/Post-COVID, die Sie hier einsehen können. https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-027.html

Der Deutsche Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS e.V. ) hat ein hilfreiches Factsheet zum Thema “Bewegung und körperliches Training nach Covid-19” herausgegeben, das aktuelles Wissen zusammenfasst und sich an Therapeut*innen und Patient*innen wendet.
https://dvgs.de/images/2022/06/DVGS_09_Long_Covid_Factsheet_Finalversion_Web.pdf

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