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Achtsamkeitsmeditation reduziert Schmerzintensität

Achtsamkeitsmeditation reduziert Schmerzintensität Achtsamkeitsmeditation reduziert Schmerzintensität Fotolia #64223816 © Foto Ruhrgebiet

Bei der Achtsamkeitsmeditation werden Gedanken, Gefühle und Sinneswahrnehmungen bewusst beobachtet, ohne sie zu steuern oder zu bewerten. Sie kommt unter anderem zur Linderung von Schmerzen zum Einsatz. Neurowissenschaftler*innen aus den USA haben nun die tatsächlichen Effekte der Meditation bei Personen mit Schmerzen im Gehirn untersucht.

Die Achtsamkeitsmeditation ist heutzutage eine beliebte und wirksame Schmerztherapie, bei der man davon ausgeht, dass sie mehrere, nicht mit Placebo zusammenhängende Mechanismen zur Schmerzlinderung aktiviert. Die genauen funktionellen neuronalen Verbindungen, auf der die schmerzlindernden Effekte der Achtsamkeitsmeditation beruhen, waren jedoch noch unbekannt. Um diese Mechanismen aufzudecken, kombinierten die Wissenschaftler*innen funktionelle Magnetresonanztomographie mit psychophysikalischen Schmerztests [49°C-Stimulation und visuelle Analogskalen (VAS)], um die neuronale Konnektivität zu identifizieren, die die direkte Modulation schmerzbezogener Verhaltensweisen und neuronaler Reaktionen durch Achtsamkeitsmeditation unterstützt.

Bei Studienbeginn wurden die Gehirne von 40 Teilnehmer*innen gescannt, während sie schmerzhaften Hitzereizen am Bein ausgesetzt waren. Anschließend bewerteten die Proband*innen ihre durchschnittliche Schmerzstärke während des Experiments. Sie wurden anschließend auf zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe absolvierte vier 20-minütige Achtsamkeitsmeditationen. Die Teilnehmenden der zweiten Gruppe hörten in den vier Sitzungen ein Hörbuch an. Am letzten Tag der Studie maßen die Wissenschaftler*innen die Gehirnaktivität beider Gruppen erneut, wobei die Personen in der Achtsamkeitsgruppe während der schmerzhaften Hitze meditierten. Es zeigte sich, dass sich die Schmerzintensität bei den meditierenden Teilnehmenden um 32 Prozent gegenüber der Kontrollgruppe verringerte. Die Schmerzempfindlichkeit sank in der Mediationsgruppe um 33 Prozent.

Die Forschenden stellten fest, dass die Achtsamkeitsmeditation zu einer Unterbrechung der Kommunikation zwischen zwei Gehirnbereichen führt, nämlich dem Bereich, der an der Schmerzempfindung beteiligt ist, und jenem, der das Selbstgefühl erzeugt. Somit gelangen die Schmerzsignale zwar nach wie vor zum Gehirn, aber die betroffene Person empfindet eine Distanz zu den Schmerzen, wodurch diese als geringer wahrgenommen werden. Je mehr diese Bereiche entkoppelt oder deaktiviert wurden, desto stärker zeigte sich der Effekt.

Originalpublikation

Riegner G et al. Disentangling self from pain: mindfulness meditation-induced pain relief is driven by thalamic-default mode network decoupling. PAIN 2022, July 07. https://doi.org/10.1097/j.pain.0000000000002731

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