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Metaanalyse: Wirkt Arnica montana bei postoperativen Beschwerden?

Metaanalyse: Wirkt Arnica montana bei postoperativen Beschwerden? Metaanalyse: Wirkt Arnica montana bei postoperativen Beschwerden? © Stefan Reis
Arnica montana wird in der Homöopathie bei Operationen eingesetzt, um Beschwerden vorzubeugen oder um postoperative Schmerzen, Blutungen und andere Folgeerscheinungen wie Entzündungen oder Blutergüsse zu reduzieren oder die Wundheilung zu verbessern. Eine aktuelle Metaanalyse hat nun untersucht, wie wirksam das homöopathische Arzneimittel im Vergleich zu Placebo oder anderen Arzneien tatsächlich ist. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass Arnica montana in der therapeutischen Anwendung etwas – allerdings nicht signifikant – wirksamer ist als Placebo.


Die Studienautor*innen haben eine Metaanalyse klinischer Forschungsarbeiten vorgenommen, um die Wirksamkeit von Arnica montana bei operativen und postoperativen Beschwerden zu bewerten. Für ihre Analyse schlossen die Wissenschaftler*innen 28 randomisierte (24) und nicht-randomisierte Studien ein, die die Verwendung des homöopathischen Arzneimittels Arnica montana im Vergleich zu Placebo oder anderen aktiven Arzneien untersucht hatten. 18 Studien hatten Arnica montana mit Placebo verglichen, neun Studien mit anderen Arzneien, und in einer Studie wurde Arnica mit keiner anderen Therapie verglichen. Nicht eingeschlossen wurden Studien, die Arnica in Kombination mit anderen homöopathischen Arzneien untersucht hatten. Um die Effektstärke zu evaluieren, nutzten die Forschenden das Messverfahren Hedges’ g.

Arnica montana im Vergleich zu Placebo

Im Vergleich zu Placebo zeigte sich eine geringfügig stärkere Wirksamkeit von Arnica montana, allerdings lag diese leicht unter dem Signifikanzwert: Hedge's g = 0.18 (95% confidence interval -0.007/0.373; p = 0.059). Eine genauere Analyse zeigt, dass Arnica in der präventiven Anwendung ähnlich wirksam war, also leicht wirksamer als Placebo. Die Gabe höherer Potenzen hatte einen schwächeren Effekt als niedrigere Potenzen, wobei sich die Aussage zu den niedrigen Potenzen aus nur einer Studie ergab. Studien mit höherer Qualität zeigten eine stärkere Wirksamkeit als solche, die ein weniger hohes Qualitätsniveau hatten, allerdings lagen auch sie knapp unter dem Sigifikantsniveau.

Arnica montana im Vergleich mit anderen Arzneimitteln

Der Vergleich von Arnica und anderen Interventionen fiel extrem heterogen (g = 0.28) aus, aber auch hier war der Unterschied zwischen der Wirkung von Arnica und anderen Agenzien in Summe nicht signifikant. Dies ließ sich hauptsächlich auf den Effekt von nichtrandomisierten Studien zurückführen. Das heißt, in den randomiserten Studien war kaum ein Unterschied zu beobachten. Die Effektstärke hing zum Teil davon ab, wie das homöopathische Arnica verwendet wurde. Bei einem präventiven Einsatz lag die Effektgröße bei g = 0,23 und war damit nicht-signifikant. Bei therapeutischem Einsatz lag die Effektgröße höher (bei g = 0,35), war damit aber ebenfalls nicht signifikant. Studien mit höherer Qualität zeigten auch hier eine nicht signifikant stärkere Wirksamkeit als solche, die ein weniger hohes Qualitätsniveau hatten. Ein Vergleich der Potenzhöhen ergab keine Unterschiede der Wirksamkeit.

Die Studienautoren ziehen das Fazit, dass die therapeutische Verwendung des homöopathischen Arzneimittels Arnica montana etwas wirksamer ist als eine Placebo-Therapie. Sie habe in etwa die Wirksamkeit von nicht-steroidalen antientzündlichen Arzneien bei der Behandlung von postoperativen Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen.

Originalpublikation

Gaertner K, Baumgartner S, Walach H. Is Homeopathic Arnica Effective for Postoperative Recovery? A Meta-analysis of Placebo-Controlled and Active Comparator Trials. Front Surg. 2021 Dec 17;8:680930. doi: 10.3389/fsurg.2021.680930. PMID: 34977136; PMCID: PMC8718509.
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