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Kinder: Höheres Asthmarisiko bei hohem Putzmittelgebrauch der Mütter

Kinder: Höheres Asthmarisiko bei hohem Putzmittelgebrauch der Mütter Kinder: Höheres Asthmarisiko bei hohem Putzmittelgebrauch der Mütter Fotolia © Daisy Daisy #192462735
Ein norwegisches Forscherteam hat den Einfluss von Putzmitteln auf das Allergierisiko von Kindern untersucht. Es zeigt sich, dass der häufige Kontakt mit Putz- oder Desinfektionsmitteln der Mütter häufiger zu Asthma der Kinder führt. Das gilt sogar, wenn der Kontakt zu den Putzmitteln schon vor der Konzeption stattfindet.


Konkret ist das Forscherteam der Frage nachgegangen, welchen Einfluss der berufliche Umgang mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln der Mütter für das Asthmarisiko der Kinder hat. Dafür untersuchten sie 3318 Mutter-Kind-Paare darauf, wie häufig die Kinder vor dem zehnten Lebensjahr asthmatische Symptome entwickelten. Von den Müttern hatten 1307 beruflich in geschlossenen Räumen Kontakt mit Putz- und Desinfektionsmitteln, weil sie beispielsweise als Reinigungs- oder Pflegekräfte bzw. Köchinnen arbeiteten. Die Kontrollgruppe bestand aus 2011 berufstätigen Müttern, die beruflich keinem Kontakt mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln ausgesetzt waren. Für die Auswertung unterteilten die Forscher die Probandinnen in verschiedene Gruppen ein, und zwar nach der jeweiligen Expositionsphase: Hatte der Kontakt schon vor der Konzeption, um die Zeit der Konzeption und der Schwangerschaft herum oder erst nach der Geburt des Kindes begonnen?

Es zeigte sich, dass die Kinder von Müttern mit einer Exposition vor der Konzeption im Vergleich zu Kindern von Müttern aus der Kontrollgruppe ein um 56 Prozent erhöhtes Asthmarisiko aufwiesen. Sie litten im Vergleich 77 Prozent häufiger an nasalen Allergien und hatten ein um 71 Prozent erhöhtes Risiko für Wheezing und/oder Asthma. Bei Kontakt der Mutter um die Zeit der Konzeption herum mit Reinigungsmitteln stieg das Asthma- bzw. Wheezingrisiko für Kinder um 125 Prozent. Bei Exposition nach der Geburt konnte kein Zusammenhang mit dem Asthmarisiko der Kinder beobachtet werden.

Die Unterscheidung des Kontaktes in prä- und des postkonzeptionell ist nach Ansicht der Forschenden wichtig. Beim präkonzeptionellen Kontakt könne sich der Kontakt mit den Reinigungsmitteln nur auf die Kinder auswirken, wenn sie z.B. über epigenetische Veränderungen in die Keimbahn eingreifen. Im Falle der postkonzeptionellen Exposition könnten die Reinigungsmittel für eine ungünstige intrauterine Umgebung für den Fetus verantwortlich sein, die wiederum das Asthmarisiko erhöhen könnten. Die Forscher fordern, weitere Forschung zu den Zusammenhängen.

Originalpublikation

Gro Tjalvin, Øistein Svanes, Jannicke Igland et al. Maternal preconception occupational exposure to cleaning products and disinfectants and offspring asthma. Journal of Allergy and Clinical Immunology, 2021.

Quelle: www.aerztezeitung.de
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