Eltern wünschen sich mehr Komplementärmedizin an deutschen Kinderkliniken
Eltern wünschen sich mehr Komplementärmedizin an deutschen Kinderkliniken
Eltern wünschen sich mehr Komplementärmedizin an deutschen Kinderkliniken
Fotolia © drubig-photo #138267842
Viele Eltern befürworten ein breiteres Angebot komplementärmedizinischer Verfahren wie Homöopathie, Osteopathie und Phytotherapie in den deutschen Kinderkliniken. Das ergab eine Umfrage bei Eltern, deren Kinder an zwei Kinderkliniken behandelt wurden. Sie würden sogar die Kosten dafür selber tragen
.
In Deutschland gibt es kaum institutionalisierte Angebote für komplementärmedizinische Verfahren in Kinderkliniken, mit Ausnahme einiger anthroposophischer Kliniken. Das liegt unter anderem daran, dass die Anwendung von komplementärmedizinischen Verfahren bei Kindern bisher nicht ausreichend wissenschaftlich eruiert ist und es nur wenige Erkenntnisse zu geeigneten Indikationen, Behandlungsprotokollen oder zur Dosierung gibt. Unter anderem deshalb übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine komplementärmedizinische Behandlung bei Kindern auch nicht. Dies wiederum verhindert, dass mehr Kliniken das Angebot aufgreifen. Die Studienautoren wollten nun herausfinden, wie groß die Nachfrage bei den Eltern nach komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden für ihre Kinder in Kliniken ist und ob sie die Kosten für eine solche Behandlung auch selber tragen würden.
Ihre Analyse hat gezeigt, dass mehr als 80 % der befragten Eltern sich in der klinischen Versorgung ihrer Kinder mehr komplementärmedizinische Angebote wünschen. 88 % dieser Eltern würden diese Behandlungen sogar aus eigener Tasche bezahlen.
Für die Untersuchung beantworteten 1.323 Eltern einen schriftlichen Fragebogen, der neun Fragen enthielt. Die Kinder der Eltern waren in den Jahren 2015 und 2016 ambulant oder stationär in einer von zwei Kinderkliniken aus Bamberg (St. Marien) und Essen (Elisabeth) behandelt worden. In beiden Klinken werden bisher keine komplementärmedizinischen Angebote gemacht.
Die Autoren plädieren dafür, das Angebot an komplementärmedizinischen Verfahren in den Kinderkliniken auszuweiten. Eine steigende Nachfrage könne auch die in Deutschland bisher geringen Forschungsaktivitäten ankurbeln.
Quelle: www.medical-tribune.de
In Deutschland gibt es kaum institutionalisierte Angebote für komplementärmedizinische Verfahren in Kinderkliniken, mit Ausnahme einiger anthroposophischer Kliniken. Das liegt unter anderem daran, dass die Anwendung von komplementärmedizinischen Verfahren bei Kindern bisher nicht ausreichend wissenschaftlich eruiert ist und es nur wenige Erkenntnisse zu geeigneten Indikationen, Behandlungsprotokollen oder zur Dosierung gibt. Unter anderem deshalb übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine komplementärmedizinische Behandlung bei Kindern auch nicht. Dies wiederum verhindert, dass mehr Kliniken das Angebot aufgreifen. Die Studienautoren wollten nun herausfinden, wie groß die Nachfrage bei den Eltern nach komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden für ihre Kinder in Kliniken ist und ob sie die Kosten für eine solche Behandlung auch selber tragen würden.
Ihre Analyse hat gezeigt, dass mehr als 80 % der befragten Eltern sich in der klinischen Versorgung ihrer Kinder mehr komplementärmedizinische Angebote wünschen. 88 % dieser Eltern würden diese Behandlungen sogar aus eigener Tasche bezahlen.
Für die Untersuchung beantworteten 1.323 Eltern einen schriftlichen Fragebogen, der neun Fragen enthielt. Die Kinder der Eltern waren in den Jahren 2015 und 2016 ambulant oder stationär in einer von zwei Kinderkliniken aus Bamberg (St. Marien) und Essen (Elisabeth) behandelt worden. In beiden Klinken werden bisher keine komplementärmedizinischen Angebote gemacht.
Homöopathie führt Liste an
Rund 40 Prozent der befragten Eltern gab an, bereits komplementärmedizinische Verfahren für ihre Kinder zu nutzen – überwiegend in Eigenregie oder auf Anraten des Kinderarztes oder Heilpraktikers. Die Rangliste der bisher genutzten Therapien führte mit 57 % die Homöopathie an, gefolgt von der Osteopathie (19 %) und der Phytotherapie (9 %). Diese Verfahren sowie Massagen standen auch ganz oben auf der Wunschliste der Eltern für die künftige Etablierung der Verfahren in den Kinderkliniken.Eltern würden Kosten selber tragen
88 Prozent der befragten Eltern würden der Umfrage zufolge komplementärmedizinische Angebote annehmen, einschließlich solcher Leistungen, für die sie selber zahlen müssten.Die Autoren plädieren dafür, das Angebot an komplementärmedizinischen Verfahren in den Kinderkliniken auszuweiten. Eine steigende Nachfrage könne auch die in Deutschland bisher geringen Forschungsaktivitäten ankurbeln.
Originalpublikation
Anheyer D et al. Integrative pediatrics survey: Parents report high demand and willingness to self-pay for complementary and integrative medicine in German hospitals. Complement Ther Med 2021; 60: 102757. DOI: 10.1016/j.ctim.2021.102757Quelle: www.medical-tribune.de