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Kleine Änderung des Lebensstils fördert Gefäßgesundheit von adipösen Senioren

Kleine Änderung des Lebensstils fördert Gefäßgesundheit von adipösen Senioren Kleine Änderung des Lebensstils fördert Gefäßgesundheit von adipösen Senioren AdobeStock © Yakobchuk Olena #291480615
Eine US-amerikanische Studie zeigt, dass schon leichte Lebensstiländerungen die Herzgesundheit von älteren adipösen Menschen deutlich verbessern können. Regelmäßiger Ausdauersport in Kombination mit einer mäßigen Kalorienrestriktion über 20 Wochen wirkten sich positiv auf Pulswellengeschwindigkeit und die Dehnbarkeit der Aorta aus – beides Indikatoren für arteriosklerotische Veränderungen der Blutgefäße.


Die Studie mit 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern untersuchte die Effekte von Ausdauersport und Ernährung auf die kardiovaskuläre Fitness von älteren adipösen Menschen, die einen Body-Maß-Index (BMI) von 30–45 kg/m2 hatten. Die übergewichtigen Seniorinnen und Senioren im Alter von 65 bis 79 Jahren wurden dafür randomisiert drei Gruppen zugeordnet. Die Teilnehmer aller Gruppen absolvierten über einen Zeitraum von 20 Wochen ein Trainingsprogramm von 30 Minuten an vier Tagen pro Woche. Dabei wurden sie unter Aufsicht dazu angeleitet, im Training bis zu 65 % bis 70 % ihrer maximalen Herzfrequenz zu beanspruchen. Für Gruppe 1 gab es keine zusätzlichen Vorgaben in Hinblick auf die Ernährung und die Kalorienzufuhr. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 2. Gruppe reduzierten ihre Kalorienzufuhr um 250 Kalorien pro Tag. In Gruppe 3 wurde die Kalorienaufnahme um 600 Kilokalorien gesenkt.

Um die Auswirkungen auf die Aortenfunktion zu überprüfen, wurden die Pulswellengeschwindigkeit im Aortenbogen und die Dehnbarkeit der Aorta vor Beginn der Studie und nach 20 Wochen mittels kardialer Magnetresonanztomografie bestimmt. Darüber hinaus wurden jeweils Körpergewicht und Fettanteil des Körpers kontrolliert.

Die Teilnehmer der zweiten und dritten Gruppe verloren im Schnitt 8 kg beziehungsweise 8,98 kg Gewicht während der Trainingsphase. In der ersten Gruppe betrug die Gewichtsreduktion im Vergleich lediglich 1,66 kg. In dieser Gruppe konnten auch nach Ablauf der Studie keine Auswirkungen auf die Aortenfunktion nachgewiesen werden. Das sah insbesondere bei Gruppe 2, also bei einer Kombination aus Ausdauersport und mäßiger Kalorienreduktion, deutlich anders aus. Neben dem Gewichtsverlust konnte ein stärkerer Rückgang von Gesamtfett, prozentualem Körperfett, Bauchfett und Taillenumfang als in der reinen Trainingsgruppe beobachtet werden. Zudem nahm die Dehnbarkeit der Aortenwand um 21 % zu und die Pulswellengeschwindigkeit ging um 8 % zurück. Bei den Teilnehmer*innen der dritten Gruppe mit restriktiverer Kalorienbeschränkung lag die Gewichtsreduktion mit 8,98 kg in etwa auf dem Niveau der Teilnehmer mit moderater Diät. Die Studienautoren vermuten, dass sich die Teilnehmenden dieser Gruppe nicht immer an die Vorgaben gehalten haben, sonst hätte ihr Gewichtsverlust höher sein müssen. Interessanterweise haben sich in dieser Gruppe auch die beiden Parameter der Aortenfunktion nicht verbessert.

Die Studienautorinnen sind überzeugt, dass schon kleine Lebensstiländerungen übergewichtigen Seniorinnen und Senioren helfen können, die Herzgesundheit zu verbessern. Eine leichte Kalorienrestriktion in Kombination mit Ausdauersport reiche schon aus, um günstige Auswirkungen auf Gewicht und den Zustand der Blutgefäße zu erreichen.

Originalpublikation

Tina E. Brinkley, Iris Leng, Margie J. Bailey et al.: Effects of Exercise and Weight Loss on Proximal Aortic Stiffness in Older Adults With Obesity. Circulation. 2021;144:684–693
Quelle: aerzteblatt.de
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