Mitglieder-Login

Mitglieder-Login

Bitte warten, Berechtigungsprüfung ...
×

Demenz-Studie: Einsatz von Psychopharmaka hochbedenklich

Demenz-Studie: Einsatz von Psychopharmaka hochbedenklich Demenz-Studie: Einsatz von Psychopharmaka hochbedenklich Fotolia © john9595 #180072866
Rund 30 Prozent aller demenzerkrankten Männer bekommt im Zeitraum eines Jahres mindestens einmal ein Psychopharmakon verordnet, obwohl diese Medikamente bei Menschen mit Alzheimerdemenz mehr schaden als nutzen. Dabei handelt es sich größtenteils um Neuroleptika, die üblicherweise bei Schizophrenie und Psychosen angewendet werden. Das ist das Ergebnis des aktuellen Demenzreports der Handelskrankenkasse (hkk).


Unterschiedliche Psychopharmaka und Schlafmittel, vor allem Neuroleptika und Benzodiazepine, werden bei den Demenzerkrankten zusammengenommen deutlich häufiger verordnet als Antidementiva. Diese sollten – trotz mancher Zweifel an ihrer Wirksamkeit – jedoch bevorzugt eingesetzt werden, um die Chance zu erhöhen, das Fortschreiten der Demenz zu verlangsamen. Für den Einsatz von konventionellen Neuroleptika in der Therapie der Alzheimerdemenz gibt es keine wissenschaftlichen Belege, dass sie Verhaltensstörungen bei den Betroffenen positiv beeinflussen können. Darüber hinaus verdichten sich seit einigen Jahren die Hinweise, dass Neuroleptika bei Demenzerkrankten schwerwiegende unerwünschte Folgen, wie etwa Herzinfarkt, Schlaganfall sowie Lungenentzündung, haben können und mit einer insgesamt erhöhten Sterblichkeit zu rechnen ist. Außerdem können Neuroleptika möglicherweise zu einem rapiden Verfall der kognitiven Leistungsfähigkeit beitragen.

Aktivierende Pflege statt chemischer Ruhigstellung

Studienleiter Prof. Gerd Glaeske fordert deshalb, dass Verhaltensstörungen bei Demenz vorrangig durch eine Optimierung der Pflegesituation, ein gezieltes Training von Alltagsfertigkeiten oder durch milieutherapeutische Maßnahmen wie Ergotherapie behandelt werden. Das Wichtigste sei, für die Erkrankten so lange wie möglich ihre Würde sowie ihre Alltagsfähigkeiten aufrechtzuerhalten und ihnen Erinnerungen aus ihrer früheren Lebenszeit zu bewahren. Insgesamt sollten zudem die sich mehrenden Hinweise auf Präventionsmöglichkeiten zur Verringerung der Alzheimerdemenz berücksichtigt werden – Bewegung, Ernährung, Kommunikation und Beschäftigungsmöglichkeiten gehören dazu, so Glaeske.

Homöopathie bei Demenzerkrankungen

Bei dementen Patient*innen, die unter Unruhezuständen, psychischen Beschwerden wie Verwirrtheits­ und Angstzuständen oder auch Inkontinenz und Schlafstörungen leiden, lohnt sich durchaus ein Versuch mit Homöopathie, vor allem bevor man zu Neuroleptika greift. Wenn die homöopathische Behandlung Erfolg zeigt, haben nicht nur die Patient*innen sondern auch deren Angehörige und Pflegende etwas davon.

Weitere Informationen

Den Demenzreport finden Sie hier.

Einen Beitrag von Stefan Reis zum Thema "Homöopathie in der Pflege" können Sie hier einsehen:

Ein empfehlenswertes Buch zum Thema ist: Michael Teut, Christine Doppler (Hrsg): Homöopathie bei Demenz: Eine Fallsammlung. Verlag Ahlbrecht: 2017, geb., 80 Seiten, 25,00 EUR. ISBN-13 : 978-3981694277
Neben der Fallsammlung enthält das Buch eine kurzgefasste Materia medica der 15 wichtigsten im Bereich der Demenzbehandlung zum Einsatz kommenden homöopathischen Heilmittel.
Teilen auf FacebookTeilen auf Twitter