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Naturheilkundlich-komplementäre Ansätze sollen in Baden-Württemberg erforscht werden

Naturheilkundlich-komplementäre Ansätze sollen in Baden-Württemberg erforscht werden Naturheilkundlich-komplementäre Ansätze sollen in Baden-Württemberg erforscht werden Fotolia © Matthias Stolt #27148417
Unter der Bezeichnung „Komplementäre und Integrative Gesundheitsversorgung in Baden-Württemberg (KIG BaWü)“ haben sich Wissenschaftler*innen der vier baden-württembergischen Universitätskliniken und rund zwanzig weitere Kliniken zu einer Initiative zusammengeschlossen. Sie wollen die konventionelle Medizin optimal durch komplementärmedizinische Behandlungskonzepte ergänzen und somit Patienten zukünftig „Hand in Hand“ versorgen.


Die Initiatoren sehen die unterstützende Behandlung von Krebserkrankungen, die Stabilisierung von Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen und die Behandlung von Atemwegs- und Harnwegsinfektionen als wichtige Anwendungs- und Forschungsfelder für die Etablierung einer Integrativen Medizin. Ziel von KIG BaWü ist es, das Erfahrungswissen zusammenzustellen und erfolgversprechende Ansätze interdisziplinär zu erforschen, um letztlich Ärzten und Therapeut*innen sowie Patient*innen konkrete Konzepte für eine integrative Gesundheitsversorgung zur Verfügung zu stellen. Ein solches Angebot fehle bisher weitgehend.

Mit Hilfe neuer wissenschaftlicher Methoden und Testverfahren sollen ferner die funktionellen Effekte und Wirkungsmechanismen von pflanzlichen Präparaten, Nahrungsergänzungsmitteln, veganer Ernährung, Akupunktur und Entspannungsverfahren erforscht werden. Gleichzeitig soll die praktische Anwendung einzelner Verfahren im Rahmen von Versorgungsforschungsstudien evaluiert werden. Die Erkenntnisse fließen in medizinische und interprofessionelle Aus-, Weiter- und Fortbildungsformate innerhalb und außerhalb der Universitätsklinika ein.

Verbindung von Grundlagenforschung und Patientenversorgung

Das Projekt verbindet in Grundlagenforschung mit klinischer Forschung und Versorgungsforschung und ermöglicht damit zugleich eine Stärkung des Forschungsstandorts Baden-Württemberg.

Der Mitinitiator, Dr. Thomas Breitkreuz, Ärztlicher Leiter des Paracelsus-Krankenhauses, betont, dass sich das Projekt auch globalen gesundheitspolitischen Herausforderungen stellt. Dazu gehört u.a. die weltweite Herausforderung der Antibiotika-Resistenz. „Es geht uns nicht darum, die Verordnung von Antibiotika bei lebensbedrohlichen Erkrankungen zu vermeiden, sondern dazu beizutragen, dass diese auch in Zukunft wirksam sind. Viele Resistenzen entstehen durch eine nach heutigem Wissenstand zu häufige, nicht indizierte Antibiotikaverordnung bei viralen oder leichteren Infekten, bei denen auch mit Methoden der Komplementärmedizin eine gute Linderung und Ausheilung stimuliert werden kann.“

Das Land Baden-Württemberg fördert KIG BaWü als Beitrag zum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg mit 1,16 Millionen Euro für 22 Monate.

Weitere Informationen finden sie hier.

http://www.azkim.de/
https://www.kim-bw.de/
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