Nachruf: Dr. Ramanlal P. Patel (1925-2019)
Nachruf: Dr. Ramanlal P. Patel (1925-2019)
Am 1. Weihnachtstag 2019 verstarb der indische Homöopath Dr. Ramanlal P. Patel in seiner Heimatstadt im Bundesstaat Gujarat. Dr. Patel war neben seinen Verdiensten in der Ausbildung von Homöopathen insbesondere durch seine Revision des Kent’schen Repertoriums bekannt. Thomas Mickler hat sein Leben und Wirken in Gedenken an den bedeutenden Homöopathen zusammengefasst.
Im Alter von 93 Jahren ist am 25. Dezember 2019 der in Indien hoch verehrte und international bekannte Homöopath Dr. Ramanlal P. Patel in Baroda im Bundesstaat Gujarat verstorben. Er hat in all den langen Jahren seiner Praxis noch Homöopathen wie Otto Leeser, Pierre Schmidt oder Elizabeth Wright-Hubbard gekannt und bei ihnen studiert, hat von persönlichen Kent-Schülern wie John Weir und Arthur Grimmer gelernt, studierte am Royal London Homoeopathic Hospital in London, auch in Stuttgart am Robert Bosch Krankenhaus und an weiteren Orten.
Eigene Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht
Patel gab sein Wissen nicht nur an zahllose Schüler weiter, sondern verfügte auch über eine beeindruckende Erfahrung in der homöopathischen Therapie, die er sogar am eigenen Leibe machen musste. 1960 wurde ihm nach einigen Fehldiagnosen ein Knochentumor im Vorderarm entfernt, der sich als Fibrosarkom entpuppte. 1962 hatte er einen Rückfall und wurde in den USA operiert. 1966 metastasierte der Tumor in die Lunge und ihm wurde gesagt, man könne nichts mehr für ihn tun. Am Ende hat er sich mit einer homöopathischen Arznei selbst gerettet und nie wieder einen Rückfall erlitten, auch die Lungenmetastasen verschwanden für immer.Ein umfangreiches Werk
Patel war Herausgeber zahlreicher Bücher und Nachschlagewerke, regelmäßiger Autor in vielen internationalen Zeitschriften, wissenschaftlicher Beirat des indischen Central Council for Research in Homeopathy (CCRH) und des Panel of Health der staatlichen indischen Planungskommission. In über 40-jähriger Arbeit hat er das Kent’sche Repertorium korrigiert und ergänzt, und seine Revision des Repertoriums auch unter dem Namen „Kentian“ als Software herausgegeben. Weitere wichtige Werke Patels waren „The Art of case taking and practical Repertorisation in Homoeopathy”, “My Experiments with 50 Millesimal Scale Potencies” und “Chronic Miasms, their cure and classification of their Repertorial Rubrics”.Zuletzt hat er noch ein dreibändiges Werk über die homöopathische Behandlung von Krebs verfasst, da ihm dieses Thema offenbar sehr am Herzen lag.
Geboren wurde Dr. Patel übrigens am 1. August 1925 in einem kleinen Dorf namens Subhanpura, Baroda im indischen Bundesstaat Gujarat.
Thomas Mickler
Weitere Informationen zu Dr. Patel.