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Verändert Methylphenidat die Hirnentwicklung von Kindern mit ADHS?

Verändert Methylphenidat die Hirnentwicklung von Kindern mit ADHS? Verändert Methylphenidat die Hirnentwicklung von Kindern mit ADHS? Pixabay # 1884281 © andreas160578
Eine aktuelle Studie liefert Hinweise, dass die Behandlung mit Methylphenidat bei Kindern, die unter ADHS leiden, die Entwicklung der weißen Masse im Gehirn beeinträchtigt. Erwachsene mit dieser Störung sind davon offensichtlich nicht betroffen.

Methylphenidat (z.B. Ritalin) wird zwar häufig bei Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) verordnet, doch ist bisher wenig über die Wirkung auf das Gehirn bekannt. Die Forscher*innen aus den Niederlanden wollten deshalb mit ihrer Studie mehr über die Auswirkungen auf die weiße Gehirnmasse erfahren. An der Untersuchung nahmen 50 Jungen im Alter von 10–12 Jahren und 49 erwachsene Männer im Alter von 23–40 Jahren mit einer ADHS-Diagnose teil, die bis dato nicht mit Methylphenidat behandelt worden waren.

Die Probanden erhielten über einen Zeitraum von 16 Wochen entweder Methylphenidat oder Placebo. Vor und eine Woche nach der Behandlung wurden mit Hilfe von Magnetresonanztomografie (MRT) untersucht, ob strukturelle Veränderungen des Gehirns zu beobachten waren. Bei den Jungen zeigte sich nach vier Monaten Behandlung mit Methylphenidat ein Zuwachs an weißer Gehirnmasse. Bei den jungen Männern konnten keine Veränderungen beobachtet werden. Das galt auch für Kinder und junge Männer die Placebo erhalten hatten.

Noch sind sich die Wissenschaftler nicht sicher, welche klinische Relevanz ihre Ergebnisse haben. Doch sie warnen vor dem massiven Einsatz von Ritalin und Co., solange die Langzeitauswirkungen auf das Gehirn nicht geklärt seien.

Quelle

aerzteblatt.de

Originalpublikation

Cheima Bouziane, Olena G. Filatova, Anouk Schrantee et al.: White Matter by Diffusion MRI Following Methylphenidate Treatment: A Randomized Control Trial in Males with Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder. Radiology. Published Online:Aug 13
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