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Längeres Leben durch körperliche Aktivität im mittleren und höheren Alter

Längeres Leben durch körperliche Aktivität im mittleren und höheren Alter Längeres Leben durch körperliche Aktivität im mittleren und höheren Alter Pixabay # 462874 © jarmoluk
Würden wir Menschen uns an die Empfehlung halten, auch im mittleren oder höheren Alter ein aktives Leben zu führen, könnten viele frühzeitige Todesfälle aufgrund von Bewegungsmangel vermieden werden, so das Ergebnis einer Studie aus Cambridge.

Das Interessante an der Studie ist, dass körperliche Aktivität im mittleren und höheren Alter auch unabhängig vom Aktivitätsniveau in jüngeren Jahren oder dem sonstigen Gesundheitszustand mit einem geringeren Sterberisiko assoziiert zu sein scheint. Die Studie deutet darauf hin, dass schon 150 Minuten moderater körperlicher Aktivität pro Woche 46 % der Todesfälle aufgrund körperlicher Inaktivität verhindern könnten.

Das Forscherteam der Universität Cambridge hatte für seine Studie die Daten von 14.599 Männern und Frauen im Alter von 40–79 Jahren ausgewertet, um herauszufinden, ob Änderungen der körperlichen Aktivität über einen langen Zeitraum Einfluss auf das Risiko in Hinblick auf die Gesamtmortalität, das Sterberisiko durch Krebs und durch kardiovaskuläre Erkrankungen haben.

Die Studienteilnehmer waren in den Jahren zwischen 1993 und 1997 rekrutiert worden. Sie wurden zu Beginn der Studie und danach weitere dreimal über einen Zeitspanne von durchschnittlich 7,6 Jahren bis 2004 untersucht. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Mortalität bis 2016 evaluiert, was eine Follow-up-Zeit von durchschnittlich 12,5 Jahre bedeutet.

Der Grad der körperlichen Aktivität wurde mit Hilfe von Fragebogen erfasst, wobei hier sowohl die Aktivität bei der Arbeit als auch Freizeitaktivitäten berücksichtigt wurden.

Im Verlauf der 12,5jährigen Follow-up-Zeit verstarben 3.148 Probanden, darunter 950 an kardiovaskulären Ereignissen und 1.091 an Krebs. Nach der Kontrolle der bekannten Risikofaktoren wie Ernährung, Körpergewicht, Krankengeschichte, Blutdruck und Cholesterinspiegel zeigte sich, dass höhere körperliche Aktivität und auch eine Steigerung der körperlichen Aktivität im Laufe der Zeit mit einem geringeren Sterberisiko verbunden ist. Kein Unterschied zeigte sich dabei zwischen den Probanden mit oder ohne eine kardiologische Vorerkrankung oder Krebserkrankung.

Bemerkenswert fanden die Forscher*innen, dass, im Vergleich zu konsistent inaktiven Menschen, die Probanden, die im Laufe der Zeit aktiver wurden, ein geringeres Gesamtmortalitätsrisiko hatten und zwar unabhängig von ihrem früheren Aktivitätsniveau. Am meisten profitierten die Studienteilnehmer, die sich schon vor Studienbeginn viel bewegten und im Verlauf der Studien noch aktiver wurden. Ihr Sterberisiko reduzierte sich um 42%. Die Studienautoren fanden keine Hinweise, dass ein sehr hoher Aktivitätsgrad in irgendeiner Weise schädlich war. Sie ermutigen deshalb Menschen mittleren Alters und ältere Personen, die sich derzeit nicht genug bewegen oder an kardiovaskulären Erkrankungen oder Krebs leiden, ihr Bewegungsausmaß zu erhöhen.

Quelle: aerzteblatt.de
Studie: Mok Alexander, Khaw Kay-Tee, Luben Robert, Wareham Nick, Brage Soren: Physical activity trajectories and mortality: population based cohort study. BMJ 2019; 365 :l2323.
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