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Kurioser Fall von Arsen-Vergiftung?

Kurioser Fall von Arsen-Vergiftung? Kurioser Fall von Arsen-Vergiftung? Fotolia # 92931436 © JPC-PROD
Ein Arzt aus der Schweiz schildert in der Fachzeitschrift «Swiss Medical Weekly» (1) den Fall einer Patientin: Er vermutet eine chronische Arsenvergiftung durch ein niedrig potenziertes und langfristig eingenommenes Medikament und übersieht dabei die Möglichkeit einer unwillkürlichen Arzneimittelprüfung.

Es geht um eine 16-Jährige Patientin, die mit Bauchschmerzen in seine Praxis kommt. Sie hatte rund vier Jahre täglich rund 20-50 Globuli eines Komplexmittels zu sich genommen, das u.a. Arsenicum album D 6 enthält. Der Arzt vermutet aufgrund der Symptome eine chronische Arsenvergiftung und nach Absetzen der Globuli vergehen die Beschwerden vollständig. Zeichen für andere Arzneien, die das eingenommene Komplexmittel AUCH enthielt, hatte die Patientin nicht, so der behandelnde Arzt. Wenngleich er den Zusammenhang der Symptome mit dem Inhaltstoff Arsen erkennt, kann er ihn aber offenbar nicht erklären, weil ein sicherer klinischer Nachweis einer chronischen Arsenintoxikation misslingt. Und trotzdem fordert er: Ein solcher vermeidbarer Giftstoff sollte nicht in rezeptfreien Medikamenten gefunden werden. Deshalb müssten Arzneimittel mit (niedrig?) potenziertem Arsen aus dem freien Verkauf genommen werden.

Was der Autor verkennt liegt aus homöopathischer Sicht sehr nahe: Das Geschehen scheint bei genauer Betrachtung ein klassisches Beispiel für eine unwillkürliche Arzneimittelprüfung zu sein!

Über die Forderung des Arztes hat sich der Schweizer Hersteller Similasan geärgert. Das Unternehmen kritisiert, dass der Beitrag «unpräzise Annahmen» enthalte und daher infrage gestellt werden müsse. Man überlege sich sogar rechtliche Schritte gegen den Autor. (2)

Quellen

1) Dani Sergio U. «A curious association of chronic homeopathic arsenic ingestion with nonspecific symptoms in a Swiss teenager», in: «Swiss Med Wkly.» April 2019. https://smw.ch/en/article/doi/smw.2019.20071/
2) https://www.medinside.ch/de/post/globuli-streit-similisan-droht-mit-klage
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