Wirtschaftliche Stimmung der Heilberufler*innen: Heilpraktiker*innen an der Spitze
Wirtschaftliche Stimmung der Heilberufler*innen: Heilpraktiker*innen an der Spitze

Seit Anfang 2022 erhebt die Stiftung Gesundheit parallel zur wirtschaftlichen Stimmung der niedergelassenen Ärzt*innen auch die wirtschaftliche Lage und Erwartung der Heilberufler*innen. Die Auswertung für das 4. Quartal 2024 zeigt, dass die Stimmung der Heilberufler*innen um 2,9 Punkte gesunken ist und nun bei einem Wert von -10,3 liegt. Heilpraktiker*innen aber sind am zufriedensten mit ihrer Lage.
Das Stimmungsbarometer Heilberufe erfasst, wie die sechs größten Gruppen der niedergelassenen Heilberufler*innen in Deutschland ihre aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen und welche Entwicklung sie in den kommenden sechs Monaten erwarten.
Ausschlaggebend für den Stimmungsknick sei vor allem die gesunkene wirtschaftliche Erwartung der Heilberufler*innen für die kommenden sechs Monate. Zurückgegangen ist die Stimmung vor allem bei den Logopäd*innen (minus 10,4 Punkte) und den Physiotherapeut*innen (minus 9,3 Punkte). Bei den Heilpraktiker*innen und Ergotherapeut*innen sanken die Werte im Vergleich zum vorangegangenen Quartal ebenfalls, aber in deutlich geringerem Maße (Heilpraktiker*innen: minus 2,1 Punkte, Ergotherapeut*innen: minus 1,6 Punkte). Eine leichte Erholung zeigte sich dagegen bei den Hebammen und Geburtshelfern (plus 5,2 Punkte) und den Apotheker*innen (plus 7,8 Punkte). Während sich die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage kaum verändert hat, sank die Erwartung für die kommenden sechs Monate um 5,6 Punkte.
Die Heilpraktiker*innen verzeichnen zwar einen leichten Stimmungsrückgang um 2,1 Punkte, erreichen damit jedoch immer noch den besten Stimmungswert von 7,6. Damit sind sie weiterhin am optimistischsten unter den untersuchten Heilberufler-Gruppen, auch wenn sich bei Heilpraktiker*innen die Erwartungen an eine wirtschaftliche Besserung leicht verringern.
Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage durch Heilpraktiker*innen |
|||
Jahr |
gut |
Befriedigend |
schlecht |
2023 |
37,70% |
46,20% |
16,00% |
2024 |
36,40% |
43,50% |
20,10% |
Wirtschaftliche Erwartung der Heilpraktiker*innen für die kommenden sechs Monate |
|||
Jahr |
günstiger |
gleich |
bleibend |
4. Quartal 2023 |
20,30% |
64,20% |
15,60% |
4. Quartal 2024 |
16,20% |
66,90% |
16,90% |
Zum Stimmungsbarometer
Die Stimmung der Heilberufler*innen wird analog zum Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft des ifo Institutes (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.) erhoben. Für die aktuelle repräsentative Erhebung mithilfe eines Online-Fragebogens erhielten 10.000 nichtärztliche Heilberufler*innen aus dem Strukturverzeichnis der Versorgung eine Einladung zur Befragung. Zusätzlich wurden 2.475 Heilberufler befragt, die sich zuvor zu einer regelmäßigen Teilnahme an der Befragung bereiterklärt hatten.Zu den befragten Heilberufler*innen zählten:
- niedergelassene Heilpraktiker*innen
- niedergelassene Physiotherapeut*innen
- niedergelassene Hebammen und Geburtshelfer
- niedergelassene Logopäd*innen
- niedergelassene Ergotherapeut*innen
- Apotheker*innen aus stationären Apotheken
Laut Stiftung Gesundheit sind die Ergebnisse der Befragung repräsentativ. Aufgrund der hohen Zahl angeschriebener Leistungserbringer würden sich auch bei relativ geringen Rücklaufquoten hinreichend viele Responder ergeben. 2024 wurden 724 valide Fragebögen (Rücklaufquote 5,8 Prozent) zurückgeschickt. Verteilt auf die sechs Berufsgruppen erscheint die Rücklaufquote trotzdem recht gering zu sein.
Die Auswertung des Stimmungsbarometers für Heilberufler*innen finden Sie hier.