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Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität: Gluten nicht immer schuldig

Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität - nicht immer ist Gluten der Verursacher Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität - nicht immer ist Gluten der Verursacher pixabay #3301037 © MarjanNO
Lebensmittel mit Gluten sind in Verruf geraten, weil das Proteingemisch gesundheitliche Beschwerden auslösen kann. Deshalb verzichten immer mehr Menschen auf gutenhaltige Produkte. Selbst Menschen, die nicht an einer Zöliakie oder Weizenallergie leiden, vermeiden die Aufnahme von Gluten. Forscher aus Norwegen geben nun zu bedenken, dass Gluten keineswegs immer der Auslöser für die Beschwerden ist.

Als Impuls für die Symptome einer „Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität“ (NCGS) diskutieren Wissenschaftler bereits seit einiger Zeit neben Gluten auch andere Bestandteile des Weizens. Dazu zählen neben ATIs (Alpha-Amylase-Trypsin-Inhibitoren) auch nicht resorbierbare Kohlenhydrate, sogenannte FODMAPs (Fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole).

Die Studie aus Norwegen ging nun der Frage nach, welche Rolle Gluten bei NCGS wirklich spielt. An der kleinen Studie nahmen 20 Patienten mit Verdacht auf NCGS, aber ohne Zöliakie oder Weizenallergie teil. Sie ernährten sich wegen der Verdachtsdiagnose NCGS glutenfrei. Die Studie kam zu dem überraschenden Ergebnis, dass nur 20 % der Patienten mit Verdacht auf NCGS Gluten und Placebo unterscheiden konnten. Es zeigten sich zudem mehr Beschwerden unter Placebo als nach der Zufuhr von glutenhaltigen Lebensmitteln.

Im Rahmen der Studie nahmen die Probanden randomisiert an vier doppelblinden Provokationstests teil, bei denen sie zweimal glutenfreie Muffins (Placebo), bzw. zweimal Muffins mit jeweils 5,5 g Gluten bekamen. An den ersten vier Tagen aßen sie jeweils zwei Muffins (0 bzw. 11 g Gluten pro Tag), die darauffolgenden drei Tage dienten als Auswaschphase. Die Symptome wurden jeweils morgens am ersten Tag vor der Provokation und am Abend des vierten Tags per Fragebogen und visueller Analogskala ermittelt.

Insgesamt war der Schweregrad der Symptome nach einer Placebo-Provokation am höchsten. Lediglich bei vier der 20 Patienten führten die beiden Gluten-Provokationen zu einer Verschlechterung ihrer Symptomatik. Wobei sich dies auf die Intensität ihrer Bauchschmerzen beschränkte. Die übrigen 16 Patienten gaben nach der Placebo-Provokation signifikant mehr Beschwerden an als nach dem Verzehr von Gluten.

Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass bei Patienten mit Verdacht auf NCGS offensichtlich nicht immer Gluten die Ursache der Beschwerden ist. Weitere Studien hinsichtlich der NCGS-Symptomatik seien daher notwendig. 

Quelle: Ärzte Zeitung online
Hier geht es zur Studie.
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