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Erhöht Nitrat im Trinkwasser das Darmkrebsrisiko?

Erhöht Nitrat im Trinkwasser das Darmkrebsrisiko? Erhöht Nitrat im Trinkwasser das Darmkrebsrisiko? pixabay #2032980 © congerdesign
Mit der Nitratbelastung des Trinkwassers steigt das Darmkrebsrisiko. Das gilt offenbar bereits für Werte, die weit unter dem in Deutschland geltenden Grenzwert von 50 mg pro Liter liegen. Denn auch deutlich geringere Werte erhöhen laut einer dänischen Studie das Darmkrebsrisiko.

Nitrat kann im Körper zu den als karzinogen geltenden N-Nitroso-Verbindungen und Nitrit umgewandelt werden. Gemäß der EU-Trinkwasserrichtlinie und der deutschen Trinkwasserverordnung dürfen deshalb pro Liter Wasser maximal 50 mg Nitrat enthalten sein.

Öffentliche Register lieferten Datenbasis

Nun kommen dänische Wissenschaftler in einer Studie zu einem Ergebnis, das diese Grenzwerte in Frage stellt. Das Forscherteam hatte in einer großen bevölkerungsbasierten Studie untersucht, ob der Nitratgehalt im Trinkwasser und das  Darmkrebsrisiko assoziiert sind. Sie griffen dabei zurück auf Daten des dänischen Gesundheitsregisters (Danish Civil Registration System) von Personen, die zwischen 1978 und 2011 registriert worden waren und zum Zeitpunkt der Auswertung älter als 35 Jahre waren. Mit Hilfe von Trinkwasseranalysen aus öffentlichen Wasserwerken und privaten Brunnen errechneten sie für 2,7 Millionen Erwachsene die individuelle durchschnittliche Nitratbelastung zwischen 1978 und 2011. Davon bezogen sie Daten von 61 % der Personen (1,7 Millionen Menschen) in ihre Auswertung ein.

Während der Beobachtungszeit wurde bei 5.944 Probanden die Diagnose kolorektales Karzinom, bei 3.700 die Diagnose Kolonkarzinom und bei 2.308 Personen die Diagnose rektales Karzinom gestellt.

Nitratgehalt: Einfluss auf das Krebsrisiko nachgewiesen

Die Wissenschaftler konnten einen Zusammenhang zwischen Nitratgehalt und Darmkrebsrisiko feststellen: So hatte die Personengruppe, die mit ≥ 16,75 mg/l der höchsten Belastung ausgesetzt war, im Vergleich zu Personen mit der niedrigsten Nitrat-Exposition von < 0,69 mg/l ein beinahe 20 Prozent höheres Risiko für ein kolorektales Karzinom. Ein ähnliches Bild ergab sich bei der Auswertung des Risikos für Kolon- und Rektumkarzinome. Je höher der Nitratwert, desto höher war das Darmkrebsrisiko. Als bedenklich werten die Studienautoren, dass das Risiko bereits bei Nitratkonzentrationen anstieg, die unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten liegen.

Quelle: Ärzte Zeitung online
Die Studie ist im International Journal of Cancer erschienen.
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