Frauen, die regelmäßig ihr Heim putzen oder im Beruf reinigende Tätigkeiten ausüben, sind langfristig häufiger von einem starken Abfall der Lungenfunktion betroffen als nicht putzende Frauen. Bei professionellen Reinigungskräften litt die Lungenfunktion am stärksten.

Die Forscher werteten die Daten von 6.230 Teilnehmern aus, die bei Studienbeginn im Durchschnitt 34 Jahre alt waren. Die Probanden wurden zwanzig Jahre lang nachbeobachtet.

Gemessen wurde die Lungenfunktion der Probanden mit Hilfe des sogenannten Forced expiratory volume in one second (FEV1) und des Forced vital capacity (FVC). Die FVC misst die Luftmenge, die ein Mensch schnell und kraftvoll nach einem tiefen Atemzug ausatmen kann. Das Forced expiratory volume wird während des FVC-Tests gemessen und gibt an, wie viel Luft ein Mensch innerhalb einer Sekunde des FVC-Tests kraftvoll ausatmen kann.

Der Leistungsabfall beim FEV1 pro Jahr fiel bei Frauen, die zu Hause sauber machten, im Vergleich zu nicht putzenden Frauen höher aus (FEV1=-22,1 ml versus -18,5 ml). Bei professionellen Reinigungskräften war der Leistungseinbruch der Lunge (-22,4 ml, p=0,03) noch höher als bei den zu Hause sauber machenden Frauen. Ähnlich sah das Ergebnis beim FVC aus. Ohne Putztätigkeit betrug der Leistungsabfall 8,8 ml pro Jahr, putzende Hausfrauen litten unter einem Abfall von 13,1 ml und bei Reinigungskräften lag er bei 15,9 ml. Insgesamt war die Belastung der Reinigungskräfte mit der von starken Rauchern vergleichbar. Bei Männern fanden die Forscher keinen Unterschied zwischen Putzern und Nicht-Putzern – weder bei FEV1 noch bei FVC. Das mag aber dem Umstand geschuldet sein, dass nur 57 männliche professionelle Putzkräfte in der Studie eingeschlossen waren. Andere Studien hatten allerdings bereits gezeigt, dass Frauen schon bei geringerer Exposition mit Lungen-Schadstoffen stärker reagierten als Männer.

Die Studienautoren warnen, dass chemische Reinigungsmittel höchstwahrscheinlich der Lunge großen Schaden zufügen können.

Quelle: Ärztezeitung
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