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Quittensirup bei Schwangerschaftsübelkeit

Quittensirup bei Schwangerschaftsübelkeit Quittensirup bei Schwangerschaftsübelkeit Fotolia #45326060 © Heike Rau

Dreiviertel aller Schwangeren leiden zu Beginn der Schwangerschaft unter Übelkeit und Erbrechen. Synthetische Arzneimittel sollten in dieser Zeit vermieden werden. Daher sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus dem Iran gute Nachrichten für die Betroffenen. Ein Sirup aus der Quittenfrucht hilft, die schwangerschaftsinduzierte Übelkeit zu lindern und zwar besser als standardmäßig verabreichtes Vitamin B6.

Im Zuge einer Schwangerschaft kann es durch das anhaltende Erbrechen (Hyperemesis gravidarum) zu gravierendem Flüssigkeits- und Nährstoffverlusten kommen. Dann gehören eine Ernährungsumstellung, ausreichende Flüssigkeits- und Nährstoffgaben sowie eine Vitamin B6 (Pyridoxin)-Supplementierung, aber auch die Verabreichung von entsprechenden Medikamenten zur Standardtherapie. Da auf Letztere aber in der Schwangerschaft verzichtet werden sollte, sind die Ergebnisse der Studie eine gute Botschaft. Die iranischen Wissenschaftler konnten zeigen, das Quittensirup bei Schwangerschaftsübelkeit besser wirkt als eine gängige Vitamin B6-Substitution.

Die Quitte ist reich an Nährstoffen

Die Quitte stammt ursprünglich aus dem Kaukasus, dem Iran und Armenien. Sie wurde über Griechenland nach Europa eingeführt. Die Quittenfrüchte sind reich an Vitamin C, Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan und Fluor, Gerbstoffen, Gerbsäure, organischen Säuren sowie viel Pektin und Schleimstoffen. Als Heilmittel sind die Quitten in Deutschland heutzutage selten im Einsatz. Dabei hat das Fruchtfleisch u.a. bei leichten Halsentzündungen und Darmstörungen positive Effekte. Aber auch die Quittenkerne werden zu Heilzwecken eingesetzt. Sie enthalten Schleimstoffe, vor allem Pentosane, das Blausäureglycosid Amygdalin, Gerbstoffe und fettes Öl. Aufgrund des Blausäuregehalts dürfen die Samen nicht zerstoßen werden. Innerlich helfen die Samen bei Hustenreiz, äußerlich angewendet bei Hautläsionen, Wunden und Wundliegen, entzündeten Brustwarzen, Verbrennungen und Hämorrhoiden.

Nutzen von Quittensirup im Vergleich zu Vitamin B6

In der Traditionellen Iranischen Medizin ist die Quitte durchaus als Mittel zur Linderung von Übelkeit und Erbrechen bekannt. Daher kamen die Wissenschaftler auf die Idee, den Nutzen der Frucht bei Schwangerschaftsübelkeit zu überprüfen. Sie testeten dazu die Wirkung des Quittensirups im Vergleich mit Vitamin B6.

Die Forscher teilten 90 Frauen, die in der 6. bis 14. Schwangerschaftswoche waren und unter therapiebedürftiger, schwangerschaftsinduzierter Übelkeit von 3 bis 12 Punkten auf der PUQE-Skala (PUQE = Pregnancy-Unique Quantification of Emesis) litten, auf zwei Gruppen auf. Gruppe 1 erhielt eine Woche lang dreimal täglich jeweils vor den Mahlzeiten einen Esslöffel des eigens für die Studie hergestellten Quittensirups. Die Probandinnen der zweiten Gruppe bekamen über den gleichen Zeitraum eine Tablette mit einem Gehalt von 20 mg Vitamin B6 pro Einheit. Die Einnahme zusätzlicher Medikationen war nicht erlaubt.

Allen Frauen wurde nahe gelegt, auf fettes Essen zu verzichten und regelmäßig kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Während der einwöchigen Therapiephase und der anschließenden siebentägigen Nachbeobachtungszeit dokumentierten die Probandinnen mittels PUQE-24-Fragebogen die Dauer, Häufigkeit und Intensität ihrer Übelkeit und des auftretenden Erbrechens.

Nach sieben Tagen zeigte sich in der Quittensirup-Gruppe eine deutlich stärkere Minderung der Symptome im Vergleich mit der Vitamin B-Gruppe. In der Verum-Gruppe lag diese Verbesserung nach sieben Tagen bei 4,3 Punkten auf der PUQE-Skala mit anhaltender Wirkung nach 14 Tagen, in der Vitamin B-Gruppe nach 7 Tagen lediglich bei 1,1 Punkten – mit sinkender Tendenz nach 14 Tagen. Keine der Studienteilnehmerinnen klagte über das Auftreten von Nebenwirkungen.

Quelle: Carstens Stiftung: Natur und Medizin

Die Studie finden Sie hier.

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