Neue Studie zu homöopathischer Behandlung bei Depressionen
Neue Studie zu homöopathischer Behandlung bei Depressionen
Depressionen zählen zu den größten Herausforderungen unseres Gesundheitssystems. Betroffene Patienten werden im Regelfall mit Psychotherapien oder mit Psychopharmaka behandelt – mit unterschiedlichen Erfolgen und Nebenwirkungen der Pharmakotherapie.
Ein Forscherteam wollte nun wissen, ob eine Behandlung durch einen homöopathischen Therapeuten depressiven Patienten helfen kann. Die Studienergebnisse zeigen leichte Effekte der homöopathischen Behandlung. Der VKHD hat die Studie finanziell unterstützt.
Depressionen gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern, wegen denen Patienten einen Homöopathen aufsuchen. Das Forscherteam rund um Petter Viksveen wollte u.a. deshalb wissen, wie effektiv eine homöopathische Behandlung bei dieser Erkrankung sein kann. Dazu wählten sie ein pragmatisches kontrolliertes und randomisiertes Studiendesign, bei dem es nicht um die Effektivität homöopathischer Arzneimittel ging, sondern um die Wirksamkeit der Therapie durch einen Homöopathen, also um das gesamte Paket aus Konsultation, Setting und Arznei. Genau genommen, sollte in erster Hinsicht die Wirksamkeit des Angebots einer homöopathischen Behandlung, die zusätzlich zur Standardtherapie laufen sollte, geprüft werden. Erst an zweiter Stelle ging es um die Effektivität der homöopathischen Therapie im Vergleich zur Standardtherapie.
566 Probanden erfüllten die Einschlusskriterien
Die homöopathische Behandlung wurde von sieben Homöopathen aus Süd-Yorkshire in England durchgeführt. Neben der homöopathischen Behandlung durften die Probanden auch andere medizinische Interventionen in Anspruch nehmen.
Die 566 Probanden stammten aus der „Yorkshire Health Study“ und hatten alle angegeben, dass sie entweder längere Zeit unter Depressionen oder Angstzuständen litten. Von den 566 Patienten wurden 185 randomisiert ausgesucht, denen eine homöopathische Behandlung angeboten wurde.
Leichte positive Effekte konnten gezeigt werden
Nach sechs Monaten wurden die Patienten wieder nach ihrem Gesundheitszustand per Fragebogen befragt. 458 lieferten den ausgefüllten Fragenkatalog wieder ab. Davon stammten 125 aus der „Angebots“-Gruppe, die anderen 333 aus der Gruppe ohne Angebot für eine homöopathische Behandlung. Nach 12 Monaten füllten nur noch 377 Patienten den Fragebogen aus. Sowohl nach sechs als auch nach zwölf Monaten waren die Rückläufe in der Gruppe, die eine homöopathische Behandlung angeboten bekommen hatten, höher als in der anderen Gruppe.
Die Auswertung der Ergebnisse nach sechs und zwölf Monaten ergab einen leichten Vorteil in Punkto Depressions-Score für die Homöopathie-Gruppe. Das galt auch für Angstzustände. Andauernde Nebenwirkungen wurden keine beobachtet. Die Studienautoren fordern jedoch weitere Studie, um zu schauen, ob sich die Ergebnisse reproduzieren lassen.
Die Studie ist in Trials erschienen.