Darmkrebs: Schutzwirkung von Nüssen
Darmkrebs: Schutzwirkung von Nüssen
Wer gerne Nüsse verzehrt, für den gibt es nun gute Nachrichten. Nüsse, so zeigt eine aktuelle Studien, können das Wachstum von Krebszellen im Darm reduzieren. Die Aktivität der Schutzenzyme Katalase und Superoxiddismutase steigt in den Zellen durch die Nüsse an. Außerdem wird in speziell behandelten Krebszellen der sogenannte programmierte Zelltod induziert.
Bereits seit längerem ist bekannt, dass Nüsse voller Inhaltsstoffe stecken, die gut sind für das Herz-Kreislauf-System, die vor Übergewicht oder Diabetes schützen. Auch ihre vor Darmkrebs schützende Wirkung deutete sich bereits in zahlreichen Studien an. Bislang war jedoch noch nicht im Detail bekannt, worauf die protektive Wirkung von Nüssen beruht. Dieser Frage gingen Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Ernährungstoxikologie der Uni Jena nach.
Entgiftung von reaktiven Sauerstoffspezies
Die Ergebnisse ihrer Untersuchung zeigen, dass die gesundheitsfördernde Wirkung von Nüssen unter anderem darauf beruht, dass die körpereigene Abwehr zur Entgiftung von reaktiven Sauerstoffspezies aktiviert wird. Solche Substanzen, die beispielsweise durch ultraviolette Strahlung oder verschiedene Chemikalien entstehen, können Zellschäden verursachen, die zur Krebsentstehung führen. „Der Körper verfügt aber über eine ganze Reihe von Schutzmechanismen, die reaktive Sauerstoffspezies unschädlich machen“, erläutert die Studienautorin Dr. Schlörmann. Diese, so haben die Jenaer Ernährungswissenschaftler nun gezeigt, werden durch Nüsse und ihre Inhaltsstoffe angekurbelt.
Fünf Nusssorten getestet
Untersucht haben die Forscher die Wirkung von insgesamt fünf verschiedenen Nusssorten: Macadamia-, Hasel- und Walnuss sowie Mandeln und Pistazien. Dazu sind die Nüsse künstlich – im Reagenzglas – „verdaut“ worden. Die so entstandenen Verdauungsprodukte haben die Wissenschaftler anschließend auf ihre Wirksamkeit an Zelllinien untersucht. Dabei haben sie festgestellt, dass etwa die Aktivität der Schutzenzyme Katalase und Superoxiddismutase in den behandelten Zellen ansteigt. Außerdem wird durch die Verdauungsprodukte in den behandelten Krebszellen der sogenannte programmierte Zelltod induziert.
Diese Wirkung wurde in allen untersuchten Nusssorten nachgewiesen. In einem nächsten Schritt will das Forscherteam nun herausfinden, ob diese Schutzwirkung durch das Rösten der Nüsse beeinträchtigt wird. Da die meisten der untersuchten Nüsse vorwiegend geröstet verzehrt werden, lasse sich davon möglicherweise eine entsprechende Ernährungsempfehlung ableiten.
Quelle
idw nachrichten
Schlörmann W et al. Chemopreventive potential of in vitro fermented nuts in LT97 colon adenoma and primary epithelial colon cells. Molecular Carcinogenesis. DOI: 10.1002/mc.22606