Mitglieder-Login

Mitglieder-Login

Bitte warten, Berechtigungsprüfung ...
×

Prävention Diabetes – drastische Maßnahmen notwendig

Prävention Diabetes – drastische Maßnahmen notwendig Prävention Diabetes – drastische Maßnahmen notwendig Fotolia #37669446 © Gerhard Seybert

Im „Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2017“ fordern die Autoren des Kapitels „Prävention“ eindeutige Konzepte und Maßnahmen zur Diabetes-Prävention. Sie verlangen drastische Eingriffe des Gesetzgebers in die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und schlagen die Steuerbefreiung von Geschäftsmodellen zur Prävention vor.

Bisherige Präventionsmodelle würden häufig nicht funktionieren, weil sie zu „verkopft“ seien, mit Verzicht assoziiert würden und Politiker keine eindeutigen Weichen stellen. So das Resümee, das die Autoren des Kapitels zur Prävention, Professor Peter E. Schwarz und Patrick Timpel vom Universitätsklinikum der TU Dresden sowie Professor Rüdiger Landgraf von der Deutschen Diabetes Stiftung in München, im Gesundheitsbericht 2017 ziehen. Ihre Forderung: Prävention muss Spaß machen, Angebote verständlich, leicht zugänglich und sofort nutzbar sein und der Gesetzgeber muss endlich aktiv werden.

Von der Marketing-Industrie lernen

Die drei Experten sind der Auffassung, man müsse sich der Mittel der Werbung und des Marketings bedienen. Dort werde für Produkte mit dem Gefühl von „Happiness“ und „Coolness" geworben. Das müsse auch auf das Thema Prävention übertragen werden. Ansonsten bleibe diese für die meisten unattraktiv.

Klare Forderungen an die Politik

Die Zeit sei zudem reif, durchaus aggressiv das Ändern von Weichenstellungen einzufordern. Sie formulieren vier Forderungen an die Politik: 

1. Haftung der Nahrungsmittelindustrie für unerwünschte gesundheitliche Nebenwirkungen ihrer Produkte
Viele Nahrungsmittel bewirken unerwünschte gesundheitliche Nebenwirkungen. Die Industrie solle entsprechende Risiken preislich berücksichtigen. Die Preise für ungesunde Produkte würden so steigen. Dadurch würden mehr Steuern gezahlt und der Verkauf entsprechender Produkte zurückgehen.

2. Nahrungsmittelkennzeichnung mit Ampelsystem
Eine einfache Nahrungsmittelkennzeichnung nach dem Ampelsystem könnte für den Verbraucher ganz einfache Leitstrategien bedeuten. 

3. Währung für Gesundheit erhöht Liquidität im Gesundheitssektor
Drittens greifen die Autoren die alte Forderung des "Club of Rome" nach einem Bonussystem für den Kauf gesunder Produkte und für gesundheitsförderndes Verhalten auf. Die Kaufkraft, die dadurch entstehe, erhöhe die Liquidität im gesunden Gesundheitssektor um bis zu 30 %, so ihre These.

4. Steuerbefreiung für Geschäftsmodelle zur Prävention
Schaffe man eine Steuerbefreiung für Maßnahmen im Präventionssektor, würde das das Interesse von Investoren heben, aufgrund der Steuerbefreiung in nachhaltige Geschäftsmodelle im Präventionssektor zu investieren. 

Den „Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes“ finden Sie hier.

Teilen auf FacebookTeilen auf Twitter