Homöopathie bei Endometriose
Homöopathie bei Endometriose
Eine aktuelle Studie konnte die Wirksamkeit einer Behandlung mit homöopathisch potenziertem Östrogen bei Endometriose-Patientinnen zeigen. Die Besserung der Symptomatik lag bei klinisch relevanten 29 %. Damit liegt eine interessante Behandlungsoption vor, insbesondere für Frauen, bei denen die Standardtherapie keine ausreichende Linderung ihrer Beschwerden gebracht hat.
Bei der Endometriose tritt Gewebe, ähnlich dem der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), im Unterleib auf und siedelt sich außerhalb der Gebärmutter in benachbarten Organen an. Dabei sind u.a. der untere Bauch- bzw. Beckenraum, die Eierstöcke und Eileiter und die tieferen Wandschichten der Gebärmutter betroffen. Das Wachstum der Endometrioseherde wird häufig von den Hormonen des Monatszyklus beeinflusst. Es kann zu Entzündungsreaktionen, der Bildung von Zysten und der Entstehung von Vernarbungen und Verwachsungen kommen.
An Endometriose erkrankte Patientinnen sind häufig einem hohen Leidensdruck ausgesetzt, mit Schmerzen und häufig auch großen Problemen, Kinder zu bekommen. Die Standardtherapie sieht eine kurzfristige symptomatische Therapie gegen die Schmerzen oder Krämpfe mit Hilfe von Schmerzmedikamenten sowie eine hormonelle Hemmung des Menstruationszyklus vor. Auch eine chirurgische Therapie kann angezeigt sein, bei der die Herde zerstört oder durch Schnitt entfernt werden. Die therapeutischen Maßnahmen gehen jedoch mit erheblichen Nebenwirkungen und oft auch mit Rückfällen einher oder bleiben wirkungslos.
Potenziertes Östrogen in drei Potenzstufen
Die Studienautoren der aktuellen randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie untersuchten die Wirksamkeit von potenziertem Östrogen bei 50 Frauen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Die medikamentöse Standardtherapie war bisher bei diesen Probandinnen nicht oder nur unzureichend wirksam. Die Studienteilnehmerinnen wurden auf zwei Gruppen aufgeteilt: Die eine Gruppe erhielt Östrogen (17-ß-Östradiol) in unterschiedlichen Potenzstufen (jeweils acht Wochen C12, C18 und C24). Die andere Gruppe ein Placebopräparat. Alle Patientinnen nahmen zweimal täglich drei Tropfen der jeweiligen Prüfmedikation ein. Die Standardtherapien wurden in beiden Gruppen unverändert fortgesetzt.
Maßstab: Beckenschmerz, Menstruationsbeschwerden und Lebensqualität
Primärer Endpunkt war die Häufigkeit und Intensität des endometrioseassoziierten Beckenschmerzes. Als sekundäres Zielkriterium galt u.a. die Beeinträchtigung durch Menstruationsschmerzen. Zusätzlich wurde die krankheitsbezogene Lebensqualität erfragt.
Deutliche Reduktion des Beckenschmerzes
Nach acht Wochen zeigte sich eine signifikante Besserung des Beckenschmerzes um 29 % in der Verumgruppe, die über die gesamte Studiendauer anhielt. Auch bei den Menstruationsbeschwerden sowie bei Depressionssymptomen konnten klinisch relevante Effekte bei den Patientinnen der Verumgruppe beobachtet werden. In der Placebogruppe wurden für diese Parameter keine signifikanten Unterschiede gemessen.
Quelle: Carstens Stiftung
Die Studie finden Sie hier.