Die Wissenschaftler werteten in ihrem Review die Daten von sechs Studien zur Wirkung von Gesangsunterricht auf die Lungengesundheit aus. Sie verglichen dabei Parameter wie Gesundheitsstatus, Lungenfunktion und Lebensqualität von Gesangsschülern mit denen von Patienten unter Standardversorgung.

"Singing for Lung Health"

Die singenden Patienten nahmen an einer Initiative namens „Singing for Lung Health“ (SLH) teil, deren Ziel es ist, Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen zu unterstützen.  Der regelmäßige Unterricht wird von erfahrenen Gesanglehrern abgehalten und beinhaltet Übungen zu Körperhaltung und Atemkontrolle. Gleichzeitig bietet sich reichlich Gelegenheit für soziale Kontakte.

Nach Auswertung der Daten kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass das Singen offensichtlich die Lebensqualität und körperliche Gesundheit von Menschen mit chronischen respiratorischen Erkrankungen verbessern hilft. Aber sie konnten auch positive Effekte auf das Angstniveau und einzelne Lungenfunktionsparameter beobachten. Nebenwirkungen des Gesangs konnten sie nicht ausmachen. Insbesondere COPD-Patienten berichteten darüber, dass der Unterricht ihnen helfe, mit ihrer Erkrankung besser zurechtzukommen.

Weitere Studien nötig

Die Aussagekraft vieler Studien sei vorsichtig zu bewerten, da sie nur sehr geringe Probandenzahlen oder keine  Kontrollgruppen gehabt hätten. Zudem sei ein Vergleich wegen der unterschiedlichen  Studiendesigns erschwert. Die Wirkung der Singtherapie müsse auch noch in aussagekräftigen Langzeitstudien bestätigt werden. 

Quelle: Ärzte Zeitung online, 25.01.2017

Die Studie finden Sie hier.