Mitglieder-Login

Mitglieder-Login

Bitte warten, Berechtigungsprüfung ...
×

KHK: Vier Lebensstilfaktoren können das Risiko modifizieren – trotz genetischer Disposition

KHK: Vier Lebensstilfaktoren können das Risiko modifizieren – trotz genetischer Disposition KHK: Vier Lebensstilfaktoren können das Risiko modifizieren – trotz genetischer Disposition Fotolia #44479820 © psdesign1

Genetische Prädispositionen spielen bei der Entstehung koronarer Herzkrankheiten (KHK) eine Rolle. Das ist seit längerem bekannt. Doch nun konnten Wissenschaftler zeigen, dass sich das genetische Risiko durch einen günstigen Lebensstil halbieren lässt. Als relevante Lebensstilfaktoren gelten: Nichtrauchen, keine Adipositas, regelmäßige körperliche Aktivität und gesunde Ernährung.

Die Wissenschaftler werteten die Daten von rund 56.000 Teilnehmern aus, die an vier Studien teilgenommen hatten (Atherosclerosis Risk in Communities (ARIC)-Studie, Women’s Genome Health Study (WGHS), Malmö Diet and Cancer Study (MDCS) und BioImage Study). Das genetische Risiko für KHK ermittelten die Wissenschaftler mit Hilfe eines genetischen Risiko-Score, dem die Auswertung von 50 Einzelnukleotidpolymorphismen (SNPs) zugrunde lag, die einigen Studien zufolge eine Assoziation mit KHK aufweisen. 

Vier Faktoren ausschlaggebend

Als wie gesund oder ungesund ein Lebensstil eingestuft wurde, hing von den vier Lebensstilfaktoren ab: Nichtrauchen, keine Fettleibigkeit, regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung. Wiesen die Studienteilnehmer mindestens drei dieser Lebensstilfaktoren auf, galt ihr Lebensstil als günstig. Wenn keiner oder nur einer der vier Faktoren zutraf, wurde er als ungünstig eingestuft.

Die Auswertung der Daten ergab, dass die Teilnehmer mit hohem genetischen Risiko ein signifikant höheres Risiko für koronare Ereignisse hatten als diejenigen mit einem niedrigen genetischen Risiko. 

Gesunder Lebensstil senkt das Risiko unabhängig vom genetischen Risiko

Unabhängig vom genetischen Risiko-Score war ein günstiger Lebensstil mit einem deutlich niedrigerem Risiko für KHK assoziiert als ein ungünstiger Lebensstil. Bei einem günstigen Lebensstil lag das Risiko um 46% niedriger als bei einem ungünstigen.
Auch Teilnehmer der Studien mit mittlerem oder niedrigem genetischen Risiko konnten ihre Erkrankungswahrscheinlichkeit durch einen günstigen Lebensstil um 45% bzw. 47% reduzieren.

Ungesunder Lebensstil hebt in jedem Fall die Erkrankungswahrscheinlichkeit

Den Teilnehmern nutze ein geringes genetisches Risiko für KHK nichts, wenn sie sich nicht gesund verhielten, so die Studienautoren. Durch einen ungünstigen Lebensstil wurde der genetische Vorsprung zum großen Teil aufgehoben. 

Fazit

Ein gesunder Lebensstil senkt in allen genetischen Risikokategorien das KHK-Risiko deutlich. Die Risikoreduktion ist bei denjenigen mit dem höchsten genetischen Risiko am höchsten.

Quelle: Medscape 

Originalpublikation: 

Amit V. Khera, M.D., Connor A. Emdin, Kathiresan S, et al.: Genetic Risk, Adherence to a Healthy Lifestyle, and Coronary Disease. N Engl J Med 2016; 375:2349-2358 December 15, 2016. DOI: 10.1056/NEJMoa1605086

Teilen auf FacebookTeilen auf Twitter