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Migräne-Patientinnen haben ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko

Migräne-Patientinnen haben ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko Migräne-Patientinnen haben ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko Fotolia #30242989 © luna

Eine aktuelle Studie zeigt, dass junge Frauen mit Migräne häufiger von Schlaganfall, Herzinfarkt und plötzlichem Herztod betroffen sind als Nicht-Migräne-Patientinnen. Ihr kardiovaskuläres Risiko ist im Vergleich zu Frauen, die nicht unter den schweren Kopfschmerzen leiden, um 50% erhöht.

Amerikanische und deutsche Wissenschaftler unter der Federführung von Prof. Kurth von der Charité in Berlin haben die Daten von mehr als 115.500 Teilnehmerinnen der großangelegten Nurses' Health Study II ausgewertet.

Die Teilnehmerinnen waren zu Studienbeginn zwischen 25 und 42 Jahre alt und hatten keine diagnostizierten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei 17.531 Probandinnen war zu Beginn der Studie eine Migräne ärztlich diagnostiziert worden, weitere 6389 Migräne-Betroffene kamen im Lauf der Studie hinzu. Im Untersuchungszeitraum von 1989 bis 2011 ist bei 1.329 dieser Frauen ein kardiovaskuläres Ereignis beobachtet worden. 223 der Frauen verstarben in der Folge. 

Es hat sich gezeigt, dass Migränepatientinnen ein um 50% höheres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse hatten als Nichtbetroffene. Das Risiko für einen Herzinfarkt war bei ihnen um 39%, für Schlaganfall um 62% und für eine Angina pectoris um 73% erhöht. Bei den Frauen, die schon zu Studienbeginn unter Migräne litten, betrug die Risikozunahme 57% für schwere kardiovaskuläre Ereignisse, 77% für Schlaganfälle und 39% für Myokardinfarkte.

Die aktuelle Studie hat eine ganze Reihe von Faktoren wie Alter, Hypercholesterinämie, Hypertonie, BMI, Rauchen, Bewegungsmangel und orale Kontrazeption einbezogen, die die Wahrscheinlichkeit von Gefäßerkrankungen erhöhen. Keine Informationen waren dagegen über einzelne Biomarker und migränespezifische Charakteristika, wie die Wahrnehmung einer Aura, enthalten. 
Weitere Forschungsarbeiten sind daher notwendig, um die Ursachen dieser Zusammenhänge genauer bestimmen zu können und vorbeugende Behandlungsmöglichkeiten zu finden. Ob bei Männern mit Migräne ebenfalls ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besteht, ist noch zu klären. 

Quelle: Tobias Kurth, Anke C. Winter, A. Heather Eliassen, Rimma Dushkes, Kenneth J. Mukamal, Eric B. Rimm, Walter C. Willett, JoAnn E. Manson, Kathryn M. Rexrode. Migraine and risk of cardiovascular disease in women: prospective cohort study.

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