Schädigen Protonenpumpenhemmer die Nieren?
Schädigen Protonenpumpenhemmer die Nieren?
Eine langfristige Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) kann mit einem erhöhten Osteoporose- und Frakturrisiko, Pneumonien, Darminfektionen oder einem Vitamin B12- und Magnesium-Mangel sowie einer akuten interstitiellen Nephritis einhergehen. Eine aktuelle amerikanische Auswertung von zwei Studien hat nun bestätigt, dass PPI bei Langzeitanwendung auch das Risiko für chronische Nierenkrankheiten erhöhen.
Die Studienautoren gingen der Frage nach, ob unter einer Dauertherapie mit PPI die Nieren auf Dauer geschädigt werden. Sie haben dazu die Daten aus zwei Untersuchungen ausgewertet. Zum einen handelte es ich um eine Kohorte mit rund 10.500 Teilnehmern einer amerikanischen Beobachtungsstudie, die über einen Zeitraum von rund 14 Jahren begleitet wurde. In dieser Zeit erkrankten 56 von 322 Teilnehmern, die zu Beginn der Studie PPI eingenommen hatten, an einem chronischen Nierenversagen. Sie hatten ein deutlich erhöhtes Risiko für eine chronische Nierenkrankheit.
Die Ergebnisse einer zweiten Studie mit 16.900 Versicherten des Geisinger Health System aus Pennsylvania bestätigten die Ergebnisse der ersten Auswertung. Bei den Versicherten erhöhte sich durch die Einnahme von PPI das 10-Jahresrisiko auf eine Nierenerkrankung von 13,9 auf 15,6 %.
Nach den Berechnungen der Studienautoren könnte sich das Erkrankungsrisiko für eine Nierenerkrankung durch PPI von 8,5 auf 11,8 Prozent erhöhen. Außerdem hatten Patienten, die PPI zweimal täglich einnahmen, ein höheres Risiko als Patienten, die die Mittel nur einmal täglich einnahmen.
Die Studienautoren weisen darauf hin, dass die unkritische Verordnung der Medikamente zu überdenken sei.
Die Studie finden Sie hier.