Mitglieder-Login

Mitglieder-Login

Bitte warten, Berechtigungsprüfung ...
×

Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020)

Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020) Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020) Fotolia 84066323 © vege

Das Bundeskabinett hat die neue Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020) beschlossen. Damit werden die Anstrengungen zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen fortgesetzt und verstärkt. DART 2020 ist darauf ausgerichtet, die Entstehung und Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen zu verhindern. Sie sieht verschiedene Maßnahmen vor, die parallel in der Human- und Veterinärmedizin ansetzen.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe fordert die Anstrengungen national, aber auch international nochmals deutlich zu verstärken. Nötig seien klare Regeln für den Einsatz von Antibiotika in der Medizin und in der Tierhaltung, aber auch die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika, alternativer Therapiemethoden und Tests zur Schnelldiagnostik.

Die Ziele der DART 2020 lauten im Einzelnen:

1) Nationale und internationale Kooperationen stärken
Die zuständigen Bundesministerien kooperieren in einer interministeriellen Arbeitsgruppe zur Reduzierung von Antibiotika-Resistenzen im human- und veterinärmedizinischen Bereich und werden die Forschungsvereinbarung zu Zoonosen erneuern. Die Bundesministerien werden die fachlich relevanten internationalen Organisationen unterstützen, um Antibiotikaresistenzen weltweit zu bekämpfen.
2) Resistenzentwicklungen frühzeitig erkennen
Überwachungssysteme werden ausgebaut, um neue Erreger und Resistenzen frühzeitig zu erkennen und repräsentative Daten für ganz Deutschland zu erhalten, die auch der Forschung zur Verfügung stehen. Dies erlaubt, zeitnah Therapie- und Hygiene-Empfehlungen sowie gezielte Präventionsstrategien zu entwickeln.
3) Therapie-Optionen erhalten und verbessern
Das Antibiotika-Verbrauchs-Monitoring wird erweitert. Diese Daten bilden auf nationaler Ebene die Grundlage für Interventionsmaßnahmen. Zudem werden Konzepte zur Erstellung und Anwendung von Leitlinien erarbeitet.
4) Infektionsketten frühzeitig unterbrechen und Infektionen vermeiden
Sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin wird die Diagnostik verbessert und die Umsetzung von Hygienemaßnahmen gefördert. Die Methoden der Tierhaltung müssen in diesem Sinne optimiert werden.
5) Bewusstsein fördern und Kompetenzen stärken
Wissen und Handlungskompetenzen müssen sowohl in der Bevölkerung als auch bei Ärztinnen und Ärzten, Tierärztinnen und Tierärzten sowie Angehörigen anderer Gesundheitsberufe durch zielgruppenspezifische Informationen vermittelt werden. Sie können entscheidend dazu beitragen, die Verbreitung resistenter Krankheitserreger einzudämmen.
6) Forschung und Entwicklung unterstützen
Alle entsprechenden Forschungsbereiche in der Human- und Veterinärmedizin werden gestärkt und interdisziplinäre Forschungsvorhaben vorangebracht, von der Grundlagenforschung zur Resistenzentstehung und -verbreitung bis hin zur Entwicklung neuer Diagnostika und Arzneimittel.

Kritik an vagen Beschlüssen

Angesichts der Zunahme von Antibiotika-Resistenzen diskutierten auch die Vertreter des G 7-Treffens in Elmau dieses Thema. Sie wollen den Einsatz der Medikamente einschränken und die Forschung dazu international abstimmen. Kritik wurde laut, weil die G7-Länder keine konkreten Maßnahmen zur Senkung des Antibiotikaeinsatzes in der Fleisch- und Fischerzeugung beschlossen haben. Um die Verbraucher vor Antibiotika-Resistenzen zu schützen, müsse der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung streng reglementiert werden.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Teilen auf FacebookTeilen auf Twitter