“Cutting Edge Research in Homeopathy”: 2. HRI Konferenz zum Thema Forschung in der Homöopathie in Rom
“Cutting Edge Research in Homeopathy”: 2. HRI Konferenz zum Thema Forschung in der Homöopathie in Rom
Nach dem sehr erfolgreichen Debut im Juni 2013 in Barcelona lud das Homeopathic Research Institute (HRI) zum zweiten Mal zu einer internationalen Research Konferenz vom 5.–7. Juni in Rom ein. 250 Teilnehmer aus mehr als 30 Ländern trafen sich, um die neuesten Forschungsansätze und Ergebnisse zu diskutieren.
Neben dem großen Bereich der klinischen Studien zeigt vor allen Dingen die Grundlagenforschung deutlich, dass auch potenzierte Arzneimittel eine Wirkung auf physiologische Vorgänge im Organismus haben. So belegt ein In-vitro-Versuch mit Arnica montana in unterschiedlichen Potenzen an menschlichen Monozytenzelllinien Aktivitäten, die sich mit der anti-entzündlichen Wirkung von Arnika vereinbaren lassen. In anderen Versuchen lassen sich homöopathische Verdünnungen über C12 sowohl durch Biokristallisation als auch durch bestimmte sogenannte solvatochrome Farbstoffe nachweisen.
Homöopathie in der Onkologie
Im klinischen Bereich lag der Schwerpunkt mehrerer Vorträge auf der vorwiegend integrativen Behandlung von Krebserkrankungen. Eine Umfrage unter Leitung von Dr. Ellio Rossi vom Netzwerk Integrative Medizin in der Toskana hat ergeben, dass in einigen europäischen onkologischen Zentren Patienten mit komplementären Behandlungsverfahren behandelt werden. Zu den am meisten genutzten Verfahren zählt, neben Akupunktur, die Homöopathie. Die am häufigsten behandelten Beschwerden sind Nebenwirkungen von Chemotherapie und Radiotherapie wie Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schmerzen oder postmenopausale Beschwerden nach iatrogen induzierter Menopause. Es wäre wünschenswert, wenn noch mehr onkologische Zentren in Europa integrative Behandlung anbieten würden.
Ein weiterer Schwerpunkt lag in Studien zu Atemwegserkrankungen, Otitis media sowie Depressionen.
Arzneimittelprüfungen: Ethik und Materia medica
Ein ganzer Nachmittag wurde dem Bereich der Arzneimittelprüfungen gewidmet. Schon im Vorfeld der Konferenz hatten sich Fachleute des European Comittee for Homeopathy (ECH) und des European Central Council of Homeopaths (ECCH) getroffen, um über Richtlinien homöopathischer Arzneimittelprüfungen zu diskutieren. Die Vorträge am zweiten Tag der Konferenz beschäftigten sich dann sowohl mit Themen wie Ethik und Auswahl von Prüfern als auch mit der Auswertung und Einfügung von Prüfungsergebnissen in die Materia Medica.
Im Rahmen der Poster Talks, kurze Zusammenfassungen von Studien, referierte Dr. Hélène Renoux, General Secretary des ECH aus Frankreich, über die unterschiedlichen Ergebnisse zwischen klassisch hahnemannischer (C30) Arzneimittelprüfung und der Verwendung einer C4-Trituration. Durchgeführt wurde die Prüfung mit einer sehr seltenen Pflanze, Cuscuta Europea. Bei gleichen körperlichen und Allgemeinsymptomen zeigten sich deutliche Unterschiede im Geist- und Gemütsbereich der beiden Vergleichsgruppen. Das Einbeziehen beider Prüfungsmethoden bietet eine Chance, Arzneimittelbilder noch detaillierter zu erfassen.
Weitere Informationen
Das gesamte Programm der Konferenz finden Sie hier http://www.hrirome2015.org/conference-seminar-agenda/
In Kürze können alle Vorträge kostenpflichtig auf der HRI Website abgerufen werden.
Vorträge aus der vorangegangenen Konferenz in Barcelona stellt das HRI der Öffentlichkeit demnächst kostenlos zur Verfügung.
Ab der kommenden Ausgabe der VKHD aktuell (2/2015) wird es eine feste Rubrik mit dem Thema „Forschung“ geben. Lesen Sie dann detaillierte Berichte über einige der in Rom vorgestellten Studien.
Christine Liebing-Gabel