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Homöopathie – Lackmustest für die wissenschaftliche Medizin

Homöopathie – Lackmustest für die wissenschaftliche Medizin Homöopathie – Lackmustest für die wissenschaftliche Medizin AdobeStock #323716394 ©Christian Horz
Auf der Website www.faktencheck-homöopathie.de ist Dr. Mirko Berger in einem sehr interessanten Beitrag den in der öffentlichen Diskussion aufgestellten Behauptungen in Bezug auf die mangelnde Wissenschaftlichkeit der Homöopathie nachgegangen. Er zeigt auf, warum die Kritik an der Homöopathie in weiten Teilen selber die üblichen wissenschaftlichen Standards nicht erfüllt.


Berger zeigt auf, dass im Wesentlichen drei Kritikpunkte die Diskussionen um die Homöopathie bestimmen.
  1. Der Wirkmechanismus homöopathischer Arzneimittel ist bis heute nicht geklärt. Deshalb könne die Homöopathie schon prinzipiell nicht wirksam sein.
  2. Die Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel sei nicht durch Studien belegt.
  3. Homöopathiestudien seien qualitativ minderwertig und würden nur positiv ausfallen, wenn methodische Standards missachtet würden.

Diesen Behauptungen geht er nach und liefert Hinweise dafür, dass die von den Kritiker*innen für die Homöopathie geforderte wissenschaftliche Vorgehensweise von ihnen selber in Hinblick auf die Homöopathie immer wieder missachtet wird.

Unstrittig ist, dass die Wirkung homöopathischer Arzneimittel mit aktuellen pharmakologischen Modellen nicht plausibel erklärbar ist. Berger zeigt aber anhand von Beispielen auf, dass es nicht das erste Mal in der Geschichte der Medizin ist, dass eine Wirksamkeit beobachtet werden konnte, ohne dass der Wirkmechanismus bekannt war, aber die Vertreter der Wissenschaft diese Erkenntnisse nicht zulassen konnten (siehe Semmelweis und die Hygienemaßnahmen, Hunzinger und der Jodmangel als Auslöser für den Kropf). Zudem gebe es genug Belege für die Anwendung von Medikamenten, deren Wirkmechanismus nicht geklärt sei (z.B. Antidepressiva,
Methylphenidat bei ADHS, SGLT-2-Hemmer bei Herzinsuffizienz) und die trotzdem medizinischer Standard seien.

Dass die vielfach geäußerte Kritik, es gäbe keine Studien, die die Wirksamkeit der Homöopathie belegen, falsch sei, widerlegt Berger ebenfalls anhand von Beispielen. Auch der Behauptung, Homöopathiestudien würden nur dann positiv ausfallen, wenn sie etablierte methodische Standards missachten, widerspricht er. Das Risiko für Verzerrung von Studienergebnissen sei in allen Bereichen der Medizin überwiegend hoch – die Qualität der Studien also meist gering oder zumindest unklar. Vielfach würden in der konventionellen Medizin belastbare Studienergebnisse fehlen, aus denen die Wirksamkeit von Behandlungsmaßnahmen verlässlich abgeleitet werden könne. Der Vergleich von Homöopathiestudien mit Studien in allen anderen Bereichen der Medizin zeige, dass hinsichtlich ihrer Qualität kein wesentlicher Unterschied bestehe.

Insgesamt ist dieser Beitrag nicht nur sehr lesenswert, sondern liefert auch eine Fülle an Argumenten für die Diskussion mit Patientinnen und Patienten, Medienvertreter*innen und Skeptiker*innen gegenüber der Homöopathie allgemein.

Hier geht es zum Beitrag: https://www.xn--faktencheck-homopathie-8hc.de/wp-content/uploads/2024/04/2.4.-Lackmustest.pdf
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