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Erfolgreich: Akupunktur und Alexander-Technik bei chronischem Nackenschmerz

Erfolgreich: Akupunktur und Alexander-Technik bei chronischem Nackenschmerz Erfolgreich: Akupunktur und Alexander-Technik bei chronischem Nackenschmerz Fotolia #41617360 © Picture-Factory

Übungen der Alexander-Technik und Akupunktur können chronische Nackenschmerzen langfristig bessern. Zu diesem Schluss kommt eine klinische Studie aus Großbritannien. Beide Methoden erwiesen sich in Hinblick auf ihre schmerzlindernde Wirkung einer konventionellen Therapie durch den Hausarzt als überlegen. Beachtenswert ist, dass die Wirkung auch langfristig besteht, denn kurzfristige Besserungen lassen sich auch mit vielen anderen Mitteln erzielen.

Das wichtigste Ergebnis der Studie ist demnach, dass die Behandlung mit Akupunktur oder der Alexander-Technik auch noch nach zwölf Monaten mit deutlich reduzierten Nackenschmerzen verbunden war. 

Die Studienautoren nutzten den Score des Northwick Park Questionnaires (NPQ), einem speziell für Nackenschmerz-Patienten entwickelten Erhebungsbogen, um den Schweregrad der Nackenschmerzen zu messen. Diese waren auch noch ein Jahr nach Studienbeginn (primärer Endpunkt) deutlich gesenkt – ungeachtet davon, ob die Patienten mit Akupunktur behandelt (-32%) oder in der Alexander-Technik geschult wurden (-31%). Eine klinische Relevanz wird ab einem Schwellenwert von -25% angenommen.

Studienkollektiv: Im Durchschnitt seit 6 Jahren Schmerzbelastung

Zwischen März 2012 und April 2013 nahmen insgesamt 517 Personen an der Studie teil, die bereits seit mindestens 3 Monaten und im Median bereits seit sechs Jahren Nackenschmerzen (NPQ eingangs mit 28% oder höher) hatten. Alle Patienten konnten unverändert eine hausärztliche Behandlung oder Physiotherapie in Anspruch nehmen. Die Teilnehmer wurden auf 3 Gruppen randomisiert. 

Gruppe 1 erhielt zusätzlich zur Hausarztbehandlung während eines halben Jahres 12 Akupunktursitzungen à 50 Minuten. Gruppe 2 wurde in der Alexander-Technik geschult (20 mal 20-30 Minuten). Für die dritte Studiengruppe war keine gesonderte Therapie vorgesehen. Grundsätzlich stand es allen Teilnehmern frei, privat weitere Behandlungen wie Massagen, Yoga oder Chiropraktik in Anspruch zu nehmen. Dies führte nach Ansicht der Studienautoren zu einer gewissen Unsicherheit bei den Ergebnissen der Studie. Es lässt sich dadurch nicht eindeutig sagen, welche Therapie letztlich wirklich erfolgreich war. Allerdings spiegelt dieses Szenario auch ein realistisches Bild der Behandlungssituation vieler Patienten ab. Es sei auch zu keinen bedeutenden Unterschieden bei den drei Gruppen gekommen.

Komplementärmedizin wirksamer als Hausarztbehandlung 

Im Schnitt wiesen alle Studienteilnehmer zu Studienbeginn einen mittleren NPQ von rund 40% auf. In der Akupunkturgruppe verringerte sich dieser innerhalb eines Jahres um 32%, und in der Alexander-Technik Gruppe um 31%. In der rein hausärztlich behandelten Gruppe sank der NPQ um 23%. Sowohl die Akupunktur als auch die Alexander-Technik waren damit der herkömmlichen Behandlung chronischer Nackenschmerzen signifikant überlegen. Der schmerzlindernde Effekt war auch sechs Monate nach Therapieende noch messbar. 

Die Studie finden Sie hier.

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